Die Forscher testeten 909 berufstätige texanische Frauen sowohl mit der neuen Methode als auch mit der herkömmlichen Messvariante. Mit beiden Methoden kamen die Wissenschaftler zu dem selben Ergebnis. So wiesen die Frauen beispielsweise das gleiche Muster an Müdigkeit auf: Ihre Müdigkeit nahm über den Morgen hinweg ab, stieg nach dem Mittag wieder an und erreichte die Spitze am Ende des Arbeitstages. Diese Übereinstimmung werten die Wissenschaftler als ein Zeichen dafür, dass die neue tagesrekonstruierende Methode qualitativ ebenso gut einzustufen sei wie die alte. Zudem sei sie kostengünstiger und effektiver.
Die Forscher erstellten anhand der Bewertung verschiedener Aktivitäten der Probandinnen eine „Genuss-Skala“ als Indikator für die Lebensqualität. Die meisten Frauen fühlten sich demnach besonders wohl, wenn sie sich mit Freunden entspannten. Ebenfalls als angenehm empfunden wurden Mittagessen mit Arbeitskollegen, Einkaufen und Kochen. Am unangenehmsten war den Probandinnen, Zeit mit Vorgesetzten zu verbringen und alleine unterwegs zu sein.
Diese Skala nutzten die Wissenschaftler im Folgenden, um die Einflüsse verschiedener Lebensumstände auf die Lebensqualität zu untersuchen. So hatte beispielsweise die Schlafqualität und Stress bei der Arbeit einen großen Einfluss. Das Einkommen oder die Religion beeinflussten die empfundene Lebensfreude dagegen wenig.
Über eine Methode zu verfügen, die misst wie verschiedene Kategorien von Menschen ihre Zeit verbringen und wie sie ihre Aktivitäten empfinden, kann ein nützlicher Indikator für Lebensqualität in einer Gesellschaft sein, betonen die Forscher. Sie sehen in ihrer neuen Methode ein gutes Werkzeug auch für Mediziner, Epidemiologen und Ökonomen.