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Salzwasser bremst Tröpfcheninfektionen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Salzwasser bremst Tröpfcheninfektionen
Das Inhalieren von einfachem Salzwasser könnte der Verbreitung von Krankheiten wie Grippe oder Tuberkulose entgegenwirken: Eine nur sechsminütige Inhalation der Salzlösung reduziert bei vielen Infizierten die Bildung der mit Keimen belasteten, ausgeatmeten Tröpfchen um mehr als die Hälfte. Diese Wirkung hält bis zu sechs Stunden an, hat ein deutsch-amerikanisches Forscherteam beobachtet. Über ihre Untersuchung berichten Gerhard Scheuch von der Firma Inamed in Gemünden und seine Kollegen in der Fachzeitschrift PNAS (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas.0408159101).

Manche Menschen stoßen beim ganz normalen Atmen weitaus mehr mit Krankheitskeimen beladene Tröpfchen aus als andere, fanden die Wissenschaftler in ihrer Studie an elf Männern heraus. Die Anzahl der in diesen so genannten Aerosolen ausgeatmeten Erreger variierte drastisch sowohl zwischen den einzelnen Probanden als auch mit der Zeit: Sie reichte von einem Partikel pro Liter Luft bis zu mehr als 10.000 Partikeln.

Nur etwa jeder zweite Proband produzierte dabei große Mengen keimbeladener Tröpfchen. Demnach könnte etwa die Hälfte der Bevölkerung für mehr als 98 Prozent aller potenziell krankheitserregenden Aerosole verantwortlich sein, schließen die Forscher. Bei weiteren Untersuchungen entdeckten die Wissenschaftler, dass Salzwasserinhalationen, die häufig in der Asthmatherapie eingesetzt werden, die Tröpfchenproduktion bei diesen Bazillenschleudern bremsen können. Die Behandlung reduziert die Zahl der abgegebenen Keime im Schnitt um 72 Prozent.

Die Forscher vermuten, dass die Salzlösung zeitweise die Oberflächenspannung der Flüssigkeiten vergrößert, welche die Atemwege auskleiden. Dadurch werden weniger und größere Tröpfchen gebildet, die nicht mehr so leicht über den Atem abgegeben werden. Die Inhalation mit Salzwasser bei Patienten mit Infektionen könnte somit die Ansteckungsgefahr über Tröpfcheninfektion drastisch reduzieren, ohne andere Behandlungen zu stören.

ddp/bdw ? Cornelia Dick-Pfaff
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