Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Hauptsache konsequent

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Hauptsache konsequent
Die konsequente Einnahme von Medikamenten hilft Patienten mit Herzinsuffizienz selbst dann, wenn es sich um wirkstofffreie Placebos handelt. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Wissenschaftler nach der Auswertung einer klinischen Studie mit knapp 7.600 Patienten, von denen die Hälfte den blutdrucksenkenden Wirkstoff Candesartan und die andere Hälfte ein Placebo einnahm. In beiden Gruppen war die Häufigkeit der Krankenhausaufenthalte und der Todesfälle niedriger, wenn die Dosierungsanleitungen genau befolgt wurden. Das berichtete Bradi Granger von der Duke-Universität in Durham auf der Jahrestagung der Amerikanischen Herzgesellschaft in New Orleans.

Bereits in früheren Studien hatte sich gezeigt, dass die so genannte Compliance ? die Konsequenz, mit der Patienten die ihnen verordnete Therapie befolgen ? bei der Behandlung von Herzkrankheiten eine wichtige Rolle spielt. Je regelmäßiger die Patienten dabei ihre Medikamente nahmen und je genauer sie beispielsweise Ernährungsempfehlungen befolgten, desto besser schlug die Therapie an.

Das zeigte sich auch in der so genannten CHARM-Studie der Duke-Wissenschaftler. Dabei waren 7.599 Herzinsuffizienz-Patienten im Durchschnitt drei Jahre lang beobachtet und ihre Therapietreue sowie ihr allgemeiner Gesundheitszustand, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle aufgezeichnet worden. Bei der Auswertung der Daten stellten die Forscher fest, dass eine gute Compliance maßgeblich den Verlauf der Krankheit bestimmte. Dabei senkte Therapietreue in der Placebo-Gruppe die Zahl der Krankenhausaufenthalte und der Todesfälle prozentual genauso stark wie in der eigentlichen Testgruppe, berichten die Wissenschaftler.

„Irgendetwas muss die Menschen mit einer guten Compliance von denen mit einer schlechteren unterscheiden“, kommentiert Studienleiter Granger die Ergebnisse. Welche Faktoren oder Lebensumstände das sind, konnten die Wissenschaftler bisher jedoch nicht herausfinden. Weder Familienstand noch Bildungsniveau oder soziales Umfeld zeigten einen eindeutigen Zusammenhang mit der Therapietreue. Doch auch wenn die eigentliche Ursache noch nicht bekannt sei, sollten Ärzte mit allen Mitteln versuchen, die Compliance ihrer Patienten zu verbessern, empfiehlt Granger.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Ob|sti|pa|ti|on  auch:  Obs|ti|pa|ti|on  〈f. 20; Med.〉 Verstopfung … mehr

Lo|gik  〈f.; –; unz.〉 1 Lehre von den Formen u. Gesetzen des richtigen Denkens; Sy Denklehre … mehr

mon|tan  〈Adj.; Bgb.〉 zum Bergbau u. Hüttenwesen gehörig [<lat. montanus … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige