Das zeigte sich auch in der so genannten CHARM-Studie der Duke-Wissenschaftler. Dabei waren 7.599 Herzinsuffizienz-Patienten im Durchschnitt drei Jahre lang beobachtet und ihre Therapietreue sowie ihr allgemeiner Gesundheitszustand, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle aufgezeichnet worden. Bei der Auswertung der Daten stellten die Forscher fest, dass eine gute Compliance maßgeblich den Verlauf der Krankheit bestimmte. Dabei senkte Therapietreue in der Placebo-Gruppe die Zahl der Krankenhausaufenthalte und der Todesfälle prozentual genauso stark wie in der eigentlichen Testgruppe, berichten die Wissenschaftler.
„Irgendetwas muss die Menschen mit einer guten Compliance von denen mit einer schlechteren unterscheiden“, kommentiert Studienleiter Granger die Ergebnisse. Welche Faktoren oder Lebensumstände das sind, konnten die Wissenschaftler bisher jedoch nicht herausfinden. Weder Familienstand noch Bildungsniveau oder soziales Umfeld zeigten einen eindeutigen Zusammenhang mit der Therapietreue. Doch auch wenn die eigentliche Ursache noch nicht bekannt sei, sollten Ärzte mit allen Mitteln versuchen, die Compliance ihrer Patienten zu verbessern, empfiehlt Granger.