Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Dinosterben ließ Bienen kalt

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Dinosterben ließ Bienen kalt
Eine kleine tropische Bienenart hat den Meteoriteneinschlag und seine Folgen überlebt, die vor 65 Millionen Jahren zum Aussterben der Dinosaurier geführt haben. Aus dieser Tatsache schließt die amerikanische Paläontologin Jacqueline Kozisek, dass der Temperaturabfall nach dem Einschlag auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan nicht so extrem gewesen sein kann wie bisher angenommen. Ihr Argument: Weder die Bienen selbst noch ihre einzige Nahrungsquelle, die Blütenpflanzen, hätten einen Temperaturabfall von bis zu 12 Grad Celsius überstehen können. Die Forscherin von der Universität von New Orleans stellte ihre Hypothese auf dem Jahrestreffen der amerikanischen Gesellschaft für Geologie in Denver vor.

Kozisek stützt ihre Theorie auf Funde von in Bernstein eingeschlossenen Bienen der Art Cretotrigona prisca, die eindeutig belegen, dass die Insekten das Massensterben am Übergang der Erdzeitalter Kreide und Tertiär überlebt haben. Die fossilen Bienen gleichen dabei heute lebenden Honigbienen so stark, dass sie mit hoher Sicherheit auch einen ähnlichen Stoffwechsel hatten und unter praktisch gleichen Bedingungen lebten. Der Stoffwechsel der heutigen tropischen Bienen ist an eine Temperatur von 31 bis 34 Grad Celsius angepasst, ein Temperaturbereich, in dem auch die als Nahrung dienenden Blütenpflanzen am besten gedeihen.

Sollten die Bienen aus der Kreidezeit tatsächlich ebenfalls unter solchen Bedingungen gelebt haben, müsse der Meteoriteneinschlag deutlich weniger Folgen gehabt haben als angenommen, meint Kozisek. Nach der gängigen Theorie folgte dem Einschlag des etwa 10 Kilometer großen Meteoriten eine Art nuklearer Winter: Beim Aufprall entstandene Sulfat-Aerosole und Aschepartikel von den ausgedehnten Waldbränden verdunkelten die Sonne, so dass die Temperatur auf der Erde um 7 bis 12 Grad Celsius abfiel. Bei einem solchen Temperatursturz wären aus den Tropen gemäßigte Zonen geworden ? und die wiederum seien viel zu kalt für die tropische Honigbiene gewesen, meint Kozisek. Da die Bienen überlebt hätten, könne die Temperatur maximal um 7 Grad gefallen sein.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Gar|ten|erd|bee|re  〈f. 19〉 im Garten gehaltene, großfrüchtige Abart der Erdbeere

Me|lo|pö|ie  〈f. 19; unz.〉 1 〈im antiken Griechenland〉 Herstellung eines Melos, Erfindung musikalischer Weisen 2 〈Mus.〉 Lehre von der Melodiebildung, Kompositionslehre … mehr

Ska|po|lith  〈m. 1〉 farbloses od. weißes Mineral, chem. Aluminiumsilikat [<lat. scapus … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige