Gabbott und ihre Kollegen stellen jetzt in Geology ein Modell vor, in dem sie den Zersetzungsprozess erklären, der die außergewöhnlich gut erhaltenen Fossilien hervorbrachte. Demnach bestand der Meeresboden aus tonigem Material. Die Kadaver der Tiere dienten Schwefelbakterien als Nahrungsquelle, die bei ihrem Stoffwechsel Schwefelwasserstoff freisetzten. Dieser Stoff verband sich rasch mit Eisen aus den umliegenden Sedimenten zu Pyrit. Dabei entstanden verschiedene Kristallformen, je nachdem, wie schnell sich das Gewebe zersetzte: Bei leicht verfallendem Körperteilen bildeten sich viele kleine Pyrit-Kristalle, die aussahen wie eine Himbeere. Wenn das Gewebe dagegen härter war, bildete sich weniger Schwefelwasserstoff, weniger Kristallkeime entstanden und die resultierenden Kristalle waren größer und hatten eine achteckige oder kubische Form. Später wurde der Pyrit nochmals durch Eisenoxid ersetzt.
„Hätte Pyrit das Gewebe nicht ersetzt, dann gäbe es all diese Fossilien nicht, weil viele von ihnen ausschließlich aus Weichteilen bestehen“, sagt Sarah Gabbott. „Wir hätten keine Ahnung, wie die merkwürdigen und wundervollen Tiere aussahen, die vor mehr als 500 Millionen Jahre das Meer des Kambriums bevölkerten.“