Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Staatsuniversität von Florida hat mittels eines sensiblen Magnet-Massenspektrometers die Lava der Vulkane auf Hawaii untersucht. Dabei fanden die Forscher heraus, dass die Lava einen ungewöhnlich hohen Anteil von Eisen im Vergleich zu den anderen Elementen des Erdmantels enthält. Die Studie der Forscher ist im Fachblatt Science erschienen (Ausgabe vom 1. Oktober 2004).
Bereits seit längerem gibt es Spekulationen darüber, dass im Erdmantel in einer Tiefe von 1.000 bis 3.000 Kilometern ein im Vergleich zu anderen Elementen wie Mangan erhöhter Anteil an Eisen vorhanden sein könnte. Bislang existierten jedoch keine Messungen, die diese Frage hätten beantworten können. Munir Humayun und seine Forscherkollegen untersuchten daher Lava hawaiianischer Vulkane auf das Vorkommen magnetischer Elemente.
Mit Hilfe eines für solche Elemente optimierten Massenspektrographen gelang es Humayun nun, den Verdacht zu bestätigen: Seine Studie ergab einen im Vergleich zu Mangan etwa um zehn Prozent erhöhten Eisenanteil. Diese Erkenntnis soll nun die Aufstellung von Modellen der Dynamik des Mantels und vielleicht auch die des Erdkerns erleichtern, so Humayun.
Der Studie nach enthält der Erdmantel zudem unterhalb der Hawaii-Inselgruppe einen erhöhten Anteil an Eisen im Vergleich zu anderen Regionen der Erde in vergleichbarer Tiefe. Der Hintergrund dieser ungewöhnlich hohen Eisenansammlung ist allerdings in der Fachwelt noch umstritten.
Stefan Maier