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Tiefschlag auf dem Höhepunkt

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Tiefschlag auf dem Höhepunkt
Das Ende der Dinosaurier kam, im wahrsten Sinne des Wortes, aus heiterem Himmel. Nichts deutet darauf hin, dass sich die Tiergruppe bereits auf dem absteigenden Ast befand, als der Meteoriteneinschlag im heutigen Yucatan ihre Zeit auf der Erde vor 65 Millionen Jahren beendete. Das ergab eine Analyse einer neuen Dinosaurier-Datenbank, die Forscher um David Fastovsky von der University of Rhode Island in der Zeitschrift Geology (Bd. 32, Nr. 10, S. 877) vorstellen.

Unter Paläontologen herrschte bislang die Meinung vor, dass die Dinosaurier ihre beste Zeit schon lange hinter sich hatten, als sie am Ende der Kreidezeit ausstarben. Die Artenvielfalt sei im Zeitalter Jura am größten gewesen, und in den letzten zehn Millionen vor dem Massensterben der Riesenechsen habe sich die Zahl der Arten nochmals drastisch verringert.

Fastovsky und seine Kollegen widerlegen diese Ansicht jetzt. Ihrer Analyse zufolge hat sich die Artenvielfalt der Dinosaurier von der späten Trias, als die Echsen auf der Erde erschienen, bis zu ihrem Ende in der späten Kreide exponentiell erhöht: “Die Dinosaurier-Vielfalt erreichte in der späten Kreidezeit ihren Höhepunkt”, schreiben sie. “Diese Epoche enthält 44 Prozent aller Gattungen, fast soviel wie alle anderen Epochen zusammen.” Während die Dinosaurier in der Trias sich im Großen und Ganzen alle ähnlich sahen und sich vor allem durch ihre Größe unterschieden, hatten die Dinos der Kreidezeit viele unterschiedliche Verhaltensweisen und Überlebensstrategien entwickelt, die sich in einer beeindruckenden Formenvielfalt niederschlugen.

Die Forscher untersuchten die letzten Jahrmillionen am Ende der Kreidezeit genauer, um herauszufinden, ob zumindest in dieser Periode ein Niedergang stattfand. Diese These konnten sie ebenfalls widerlegen. Zwar nahm die Zahl der Gattungen zu Beginn der letzten Stufe der Kreidezeit, dem Maastrichtium, zunächst ab, kurz vor der Katastrophe stieg sie jedoch wieder an. In anderen Epochen hätte es wesentlich größere Schwankungen bei der Zahl der Gattungen gegeben, schreiben die Forscher um Fastovsky.

Die bisherige Fehleinschätzung führen die Wissenschaftler darauf zurück, dass frühere Studien ausschließlich die nordamerikanischen Dinosaurier einbezogen hätten. In der neuen Datenbank sind aber Funde aus aller Welt zusammengetragen, was das Gesamtbild zurechtgerückt habe.

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Ute Kehse
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