Bislang hatten Klimaforscher angenommen, dass Variationen in der Strahlung der Sonne sowohl die kleine Eiszeit vom 15. bis 18. Jahrhundert als auch die anschließende Erwärmung bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts auslösten. Diese Annahme beruhte zum einen auf Aufzeichnungen über die Zahl der Sonnenflecken, zum anderen auf Messungen des interplanetaren Magnetfeldes, die seit 1868 vorgenommen wurden. Ein bestimmter Index stieg zwischen 1900 und 1955 an, was bislang als Beweis für stärkere Sonneneinstrahlung gewertet wurde. Die drei Forscher um Foukal stellen jetzt allerdings die Qualität der Daten in Frage.
Auch andere Beweise für langfristige Schwankungen der Sonnenstrahlung sind ihren Angaben zufolge zweifelhaft. Astronomen hatten bei sonnenähnlichen Sternen Variationen beobachtet, die drei bis fünf Mal so stark waren wie bei der Sonne. In neueren Studien konnten dagegen keine Schwankungen entdeckt werden, die stärker als 0,05 Prozent waren. Demnach seien die Schwankungen der Sonnenstrahlung, die in Klimamodellen verwendet werden, etwa fünf Mal so groß wie in Wirklichkeit.
Andere mögliche Wege, auf denen die Sonne Klimaschwankungen verursachen könnte, zum Beispiel über schwankende UV-Strahlung oder einen mehr oder weniger starken Sonnenwind, halten die drei Forscher ebenfalls für spekulativ. Dennoch schließen sie langfristige Strahlungsschwankungen der Sonnen nicht grundsätzlich aus. Zurzeit reiche die Beweislage jedoch nicht aus, um solche Schwankungen zu belegen.