Franklin und seine Kollegen berichten jetzt im Astronomical Journal (Bd. 128, S. 1391), dass eine Wanderung von Jupiter diese merkwürdigen Eigenschaften leicht erklären kann. Wenn der Riesenplanet sich ursprünglich etwa 70 Millionen Kilometer ? das entspricht knapp dem halben Abstand von Sonne und Erde ? weiter außen befand und über einen Zeitraum von mindestens 100.000 Jahren nach innen driftete, dann dürfte er alle Asteroiden aus der Hilda-Gruppe mit einem kreisförmigen Orbit aus dem Sonnensystem geworfen haben. Das wiesen die Forscher mit Computersimulationen nach.
Schon seit einiger Zeit vermuten Astronomen, dass die Lage der Planeten in einem Sonnensystem sich nach ihrer Entstehung noch erheblich verändern kann. Die meisten der bislang bekannten Exoplaneten sind so genannte „heiße Jupiter“ ? Riesenplaneten, die näher an ihrem Stern liegen als Merkur an der Sonne. Vermutlich sind sie wesentlich weiter außen entstanden und sind dann durch Gas und Staub abgebremst worden, so dass sie immer weiter nach innen drifteten.
Jupiter legte wahrscheinlich deswegen eine eher geringe Strecke zurück, weil es im jungen Sonnensystem nicht besonders viel Staub gab. „Wenn Jupiter bis zur heutigen Position von Merkur gewandert wäre, hätte das nichts Gutes für die Erde bedeutet“, sagte Franklin dem New Scientist. „Vermutlich gäbe es uns dann nicht.“ Andererseits könnte Jupiters Wanderung die Entstehung der Erde und der anderen inneren Planeten begünstigt haben.