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Rechts die Stimmen, links die Musik

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Rechts die Stimmen, links die Musik
Rechtes und linkes Ohr reagieren bei Neugeborenen unterschiedlich auf Geräusche. Sprache nehmen die Babys besser auf dem rechten Ohr wahr, Töne und Musik auf dem linken. Das berichten amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Science (Bd. 305, S. 1581). Die Spezialisierung der Ohren könnte der Grund sein, warum Erwachsene Geräusche später auch in unterschiedlichen Gehirnhälften verarbeiten. Bei Sprache ist in der Regel die mit dem rechten Ohr enger vernetzte linke Gehhirnhälfte aktiv, während die rechte Gehirnhälfte Töne und Musik besser verarbeitet.

Die Forscherinnen Yvonne Sininger von der Universität von Kalifornien in Los Angeles und Barbara Cone-Wesson von der Universität von Arizona hatten das Hörvermögen von 1593 Neugeborenen untersucht. Dazu regten sie die Haarzellen am Innenohr der Kinder durch verschiedene Geräusche an. Diese Zellen empfangen und verstärken Geräusche. Mit einem sehr empfindlichen Mikrofon im äußeren Gehörgang konnten sie die Reaktion der Haarzellen als Schallwellen messen. Auf kurze Klickgeräusche, mit denen die Forscherinnen Sprache simulierten, reagierten 53,6 Prozent der Neugeborenen empfindlicher mit dem rechten Ohr. Langgezogene Tonpaare hingegen, die Musik entsprechen, hörten 51,8 Prozent der Babys links besser.

„Wir hatten immer angenommen, dass unser linkes und rechtes Ohr genau gleich funktionieren“, sagt Sininger. „Daher dachten wir, es wäre unwichtig, welches Ohr bei einem Menschen beeinträchtigt ist. Nun sehen wir aber, dass genau das großen Einfluss auf das Erlernen und Verstehen von Sprache haben kann.“ Vorangegangene Untersuchungen stützen diese Annahme: Sie zeigten, dass Kinder mit Hörfehlern im rechten Ohr größere Schwierigkeiten in der Schule hatten als Kinder, deren linkes Ohr beeinträchtigt ist. Die Forscher wollen nun den Prozess des Hörens parallel in Ohr und Gehirn untersuchen. Sie möchten dabei herausfinden, ob Ohr und Gehirn zusammen oder unabhängig die Reize verarbeiten und wie einseitige Taubheit den Prozess beeinflusse, so Sininger.

ddp/bdw – Barbara Witthuhn
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