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Neuer Roboter bezieht seine Energie aus Insekten

Technik|Digitales

Neuer Roboter bezieht seine Energie aus Insekten
Ein neuentwickelter Roboter gewinnt seine Energie aus einem ganz besonderen Stoff: Er verdaut Fliegen mithilfe von Bakterien und macht daraus Strom. Damit könnte der Automat namens EcoBot II der erste Roboter werden, der vollständig autonom ist und sich unabhängig vom Menschen selbstständig mit Energie versorgt. Das berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist (Ausg. vom 11. September, S. 19).

Die aktuelle Version von EcoBot II muss noch mit toten Fliegen gefüttert werden. Das Endziel von Chris Melhuish und seinen Kollegen von der Universität in Bristol ist jedoch, einen Roboter zu entwickeln, der die Insekten in freier Natur selbsttätig anlockt. „Das ist ja das Tolle an Fliegen: Du kannst sie dazu bringen, zu dir zu kommen“, kommentiert Melhuish. Um die Tiere anzulocken, haben sich die Wissenschaftler einen besonderen Trick ausgedacht: Das als Lockstoff verwendete stinkende Abwasser enthält gleichzeitig auch die Bakterien, die aus den Fliegen schlussendlich den Strom gewinnen.

Die Bakterien werden benötigt, um die eigentliche Energiequelle ? den Zucker im Chitinpanzer der Fliegen ? überhaupt erst zugänglich zu machen. Das geschieht in acht so genannten Bakterien-Brennstoffzellen, die Abwasserschlamm enthalten. Bestimmte Enzyme der darin lebenden Mikroben zersetzen das Chitin und setzen dabei Zucker frei. Dieser Zucker dient wiederum den Bakterien als Brennstoff für ihren Stoffwechsel, und genau bei dieser Verbrennung entstehen die Elektronen, die den Stromfluss erzeugen.

Momentan schafft EcoBot II eine Geschwindigkeit von rasanten 10 Zentimeter pro Stunde, berichtet der „New Scientist“. Dafür ist sein Verbrauch aber auch ziemlich niedrig: In einem Test benötigte der Roboter für fünf Tage lediglich acht dicke Fliegen. Autonome Roboter wie EcoBot sind jedoch keine Spielerei, sondern könnten in Zukunft eingesetzt werden, um in verseuchte oder unwirtliche Gebiete vorzudringen. Von dort könnten sie dann wissenschaftliche oder auch militärische Daten an eine Basisstation senden.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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