Um das herauszufinden, beluden Burchell und seine Kollegen von der Universität von Kent in Canterbury winzige Keramikkörnchen mit verschiedenen Arten von Bodenbakterien und schossen sie mit einer Gaspistole auf Eisblöcke oder gelartige Oberflächen. Beim Aufprall starben zwar die meisten der Mikroben, aber nicht alle: Etwa eins von zehn Millionen Exemplaren der Art Rhodococcus erythropolis überlebte, bei der Art Bacillus subtilis waren es sogar einige von 100.000. Das sind nach Auskunft der Wissenschaftler genug Exemplare, um die Panspermia-Theorie zu stützen.
Die Reise, die die Mikroben vor dem Aufprall im Weltraum zurücklegen, darf allerdings nicht zu lang sein, kommentieren die Forscher: Würden die Bakterien beispielsweise aus einem anderen Sonnensystem anreisen, würden sie auf dem Weg durch die kosmische Strahlung sterilisiert oder sogar getötet werden. Eine Entfernung wie die von der Erde zum Mars wäre dagegen kein Problem. Es sei also durchaus möglich, dass das Leben auf der Erde vom Mars stamme. Die Ergebnisse mit dem Eisblock hätten außerdem gezeigt, dass sich Himmelskörper wie die aus Eis bestehenden Jupitermonde Europa und Ganymed ebenfalls als potenzielle Domizile der Mikroben eigneten.
Die Originalarbeit der Forscher erscheint in der Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society (Bd. 352, S. 1273).