Die Vorfahren der Krokodile entwickelten ihre kräftigen Kiefer, lange bevor sie sich zum ersten Mal in einem Wasserloch auf die Lauer legten. Das hat ein internationales Wissenschaftlerteam aus den USA und China an einem Junggarsuchus genannten Fossil aus China gezeigt. Die Forscher um James M. Clark von der George-Washington-Universität in Washington berichten über ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature (Bd. 430, S. 1021).
Clark und sein Team ermittelten die Verwandtschaftsbeziehung zwischen modernen Krokodilen und Junggarsuchus anhand 55 verschiedener Skelettmerkmale. Das Tier war noch sehr an ein Leben an Land angepasst, hatte aber schon begonnen, die gefürchteten Kiefer zu entwickeln, die heutige Krokodile zu so vortrefflichen Jägern machen. Erst später hätten sich seine Nachfahren zu hauptsächlich im Wasser lebenden Tieren entwickelt, folgern die Forscher.
Die Wissenschaftler fanden die versteinerten Überreste des bislang nächsten Verwandten moderner Krokodile in der Provinz Xinjiang im Nordwesten der Volksrepublik. Das Tier lag in Gesteinschichten des Mittleren Jura, die vor ungefähr 160 Millionen Jahren abgelagert wurden. Es handle sich um das bislang vollständigste Fossil eines landlebenden krokodilartigen Lebewesens, das jemals in Schichten dieser Zeit gefunden wurde, schreiben die Forscher.
ddp/bdw ? Benjamin Eckenfels
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