Die amerikanische Elektrizitätsgesellschaft Verdant Power plant ein Pilotprojekt zur Stromgewinnung im East River der Metropole New York City. Dabei sollen sechs kompakte Turbinen am Boden des Flusses befestigt werden und aus den durch Ebbe und Flut ausgelösten Wasserbewegungen Strom erzeugen. Sollte die erste Phase erfolgreich verlaufen, so könnten schon bald hunderte dieser Turbinen ganze Bereiche von Manhattan mit umweltfreundlichem Strom versorgen.
Die sechs Versuchsturbinen werden etwa eine Leistung von 200 Kilowatt erzeugen, so Trey Taylor, der Präsident von Verdant Power. Damit könnten etwa 200 Haushalte mit Strom versorgt werden. Während der Pilotphase wird dieser allerdings nicht in das Netz eingespeist, sondern nur zu lokalen Supermärkten und Parkhäusern geleitet werden.
Taylor zufolge haben bereits mehrere Firmen und Institutionen wie etwa das UN Hauptquartier Interesse an dem grünen Strom gezeigt. Die Firma hofft daher, nach einer ersten Demonstration ihres Konzepts schon bald mit einer groß angelegten Besiedelung des Flussbettes beginnen zu können. Dieses würde dann gewissermaßen einer Windfarm gleichen – nur eben für Gezeitenströme.
Obwohl weltweit bereits mehrere Gezeitenkraftwerke in Betrieb sind, setzten diese meist Staudämme und weitere relativ umweltschädigende Maßnahmen zur Regulierung des Wasserflusses ein. Die neuen Turbinen hingegen sind so kompakt, dass sie ohne große Veränderungen des Flussbettes installiert werden können.
Stefan Maier