Kuhstärlinge wachsen wie kleine Kuckucke in fremden Nestern auf ? werfen aber im Gegensatz zu diesen nicht alle leiblichen Kinder ihrer Zieheltern aus dem Nest. Das zahlt sich aus, fand ein internationales Forscherteam nun heraus: Mit diesen Mitstreitern beim Betteln um Futter bekommen die “Kuckuckskinder” mehr Nahrung und gedeihen besser. Das berichten Rebecca Kilner von Universität in Cambridge und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift Science (Bd. 305, S. 877).
Die Forscher schmuggelten Eier des Braunkopf-Kuhstärlings in die Gelege von zwanzig Paaren des Fliegenschnäppers Sayornis phoebe. Aus einer Hälfte der Nester entfernten die Forscher alle Eier der Fliegenschnäpper, bei der anderen ließen die Forscher jeweils zwei Eier der Fliegenschnäpper zurück. Kuhstärlinge, die alleine im Nest waren, wuchsen deutlich langsamer als ihre Artgenossen, die in Gesellschaft von Adoptivgeschwistern groß wurden, beobachteten die Forscher.
Die Toleranz gegenüber den anderen Nesthockern zahlt sich aus, weil die Fliegenschnäppereltern öfters Futter bringen, wenn mehr Junge bettelten, vermuten die Forscher. Der untergeschobene Kuhstärling profitiert dann von der zusätzlichen Nahrung.
ddp/bdw ? Benjamin Eckenfels
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