Die erste Gruppe von Probanden bekam für zehn Tage eine geringe Dosis der Substanz, während eine zweite Gruppe die doppelte Dosis für die gleiche Zeit erhielt. Die dritte Gruppe bekam ebenfalls die größere Menge verabreicht, nun jedoch vier Wochen lang. Die Dermatologen setzten Gesäß, Rücken und Nacken der Probanden entweder geringer Mengen künstlicher UV-B-Strahlung oder kurzzeitig dem Sonnenlicht aus.
Die Personen der ersten Gruppe zeigten nur halb so viele Anzeichen von Sonnenbrand wie eine Kontrollgruppe, die nur ein Placebo erhalten hatte, berichten die Forscher. Bei den Versuchen mit der doppelten Dosis bemerkten die Wissenschaftler eine deutlich stärkere Bräunung der Haut. Die Probanden der letzten Testreihe, die am längsten das Melanotan eingenommen hatten, benötigten nur noch die Hälfte der Zeit, um so braun zu werden wie eine Kontrollgruppe. Auch hielt ihre Bräune mehr als drei Wochen länger an als gewöhnlich.
Die getestete Substanz könnte es demnach nicht nur leichter machen, schnell braun zu werden, vermuten die Forscher. Menschen mit ungewöhnlich heller Haut könnte Melanotan-1 auch helfen, eine schützende Bräune zu entwickeln. Bei ihnen ist der Pigmentanteil in der Haut zu gering, um vor intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen. Die Strahlen dringen daher beinahe ungehindert in das Gewebe ein und erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit für Hautkrebs.