Um Klarheit in diese Diskussion zu bringen, befestigten Laura-Ann Petitto vom Dartmouth-College und ihre Kollegen kleine, Infrarotlicht aussendende Dioden an den Armen, Händen und Füßen von sechs Kleinkindern, um deren Bewegungen untersuchen zu können. Drei dieser Kinder hatten gehörlose Eltern und kannten daher als einzige Kommunikationsform nur die Zeichensprache, während die anderen drei jeden Tag gesprochene Sprache hörten. Petittos Theorie: Sollte das Brabbeln tatsächlich nur ein Training der Aussprache sein, wären Bewegungen irrelevant und dürften sich zwischen den beiden Kindergruppen nicht unterscheiden. Spiegelt das Brabbeln aber ein angeborenes Gefühl für Sprache wider, müsste es sich bei den mit der Zeichensprache aufgewachsenen Kindern in veränderten Bewegungen zeigen.
Tatsächlich fanden die Wissenschaftler bei den Zeichensprache-Babys zwei Arten von Bewegungen: Die schnellen Bewegungen, die auch bei den anderen Kindern vorkamen, und langsamere, die nach Ansicht der Wissenschaftler das Bewegungspendant des Brabbelns waren. Damit sei bewiesen, so die Forscher, dass Kinder ein angeborenes Gefühl für den Rhythmus von Sprache besitzen und dieses durch Brabbeln ausdrücken ? sei es mit Worten oder mit Bewegungen.