Während dieser Ruheperioden treten die Vögel deutlich schneller in den so genannten REM-Schlaf ein, stellten die Forscher bei Messungen der Hirnströme fest. Der REM-Schlaf ist die Schlafphase, in der beim Menschen schnelle Augenbewegungen auftreten und wo am meisten geträumt wird. Neben dem Tiefschlaf scheint auch diese Schlafphase eine wichtige Funktion bei der Erholung und dem Verarbeiten von Erlebnissen zu haben.
Der Schlafentzug während der Zeit nächtlicher Wanderungen scheint den Vögeln überraschend wenig auszumachen, ergaben weitere Versuche. Die Vögel sind voll leistungsfähig und nicht etwa übermüdet, berichten die Forscher. Außerhalb der Wanderzeit bekommt den Vögeln ein Mangel an Schlaf hingegen ebenso schlecht wie den meisten anderen Tieren.
Warum die Dachsammern während dieser Zeit so wenig Schlaf brauchen, wissen die Forscher noch nicht. Weitere Studien sollen nun die Gründe für dieses besondere Schlafverhalten klären. Die Ergebnisse könnten auch neues Wissen über die Schlafmechanismen manisch-depressiver Patienten erschließen. Diese würden ähnlich schlafen wie wandernde Dachsammern, bemerken die Forscher. Oft leiden solche Patienten unter chronischem Schlafmangel, in denen auch ihre Gehirne schneller als üblich in den REM-Schlaf eintreten.