Nach zwei Wochen täglicher Behandlung mit Warfarin und Ginseng hatte sich die Konzentration von Warfarin im Blut der Probanden deutlich verringert. Auch die gerinnungshemmende Wirkung ließ merklich nach, berichten die Wissenschaftler. Als Ursache für die schwindende Wirkung des Herzmittels vermuten die Ärzte eine geringere Verweildauer des Wirkstoffs im Blutkreislauf: Ginseng verstärke möglicherweise die Funktion von Enzymen, die Warfarin abbauen, schreiben die Forscher. Diese Wirkung überraschte die Wissenschaftler besonders deshalb, weil Ginseng-Präparate selbst eine gerinnungshemmende Wirkung haben.
Der von den Forschern getestete Wirkstoff Warfarin ist in einem wichtigen Herzmittel enthalten, das bei Herzrhythmusstörungen, nach Herzanfällen und Herzklappenoperationen eingesetzt wird. Dabei spielt die Dosis eine entscheidende Rolle: Bei zu niedriger Dosierung steigt die Gefahr der Blutgerinnselbildung, während eine zu hohe Dosis innere Blutungen verursachen kann. Dosierungsfehler durch Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen können daher besonders kritisch sein.