Am nächsten Morgen kontrollierten die Mediziner die Körperfunktionen der Versuchspersonen und nahmen Blut- und Urinproben. Das Ausmaß des Katers bestimmten sie mit einer Skala, mit der die Probanden anhand von neun Symptomen ihren eigenen Zustand einschätzen. Der gleiche Versuchsablauf wurde zwei Wochen später mit den gleichen Teilnehmern wiederholt. Diesmal bekamen sie allerdings jeweils den anderen Extrakt. Das Kaktusfeigenpräparat konnte drei typische Katerbeschwerden deutlich reduzieren: Die Versuchspersonen, die den Extrakt bekommen hatten, klagten am nächsten Morgen weniger über Übelkeit, Mundtrockenheit und Appetitlosigkeit. Auch insgesamt fühlten sie sich im Vergleich zu Teilnehmern, die das Placebo erhalten hatten, besser.
Bei einem Kater spielen entzündliche Prozesse eine Rolle, an denen ein bestimmter Eiweißstoff beteiligt ist, vermuten Experten. Die Wissenschaftler konnten nun nachweisen, dass der Kaktusfeigenextrakt diese Entzündungen reduziert: Bei den Probanden, die den Kaktusfeigenextrakt bekommen hatten, fanden sie 40 Prozent weniger entzündungsfördernde Proteine als bei den mit dem Placebo behandelten Versuchsteilnehmern.