Bestimmte Schmerzmittel können die Heilung nach einer Schulteroperation verzögern, legen Versuche an Ratten nahe. Versuchstiere, denen nach einer solchen Operation Schmerzmittel gegeben wurden, zeigten schlechtere Heilungserfolge als ihre Artgenossen, die nicht mit Schmerzmitteln behandelt worden waren. Das berichteten Ärzte um David Cohen vom Hospital for Special Surgery in New York beim Kongress der Amerikanischen Orthopädischen Gesellschaft für Sportmedizin in Quebec (Kanada).
Die Mediziner unterzogen 180 Ratten einer Standard-Schulteroperation, wie sie jedes Jahr auch an einer großen Zahl von Menschen vorgenommen wird. Einem Teil der Ratten wurden als Schmerzmittel entweder so genannte COX-2-Hemmer oder so genannte nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs) verabreicht. Tiere einer Kontrollgruppe mussten ohne entsprechende Medikamente auskommen. Bei den Ratten, die keine Schmerzmittel bekommen hatten, verlief die Heilung nach der Operation in allen Fällen ohne Komplikationen. Bei den mit Schmerzmitteln behandelten Ratten wuchs in fünf Fällen die bei der Operation am Knochen befestigte Sehne auch nach vier bis acht Wochen nicht an.
Sehne und Knochen verheilen bei den mit Schmerzmitteln behandelten Ratten merklich weniger stabil, berichten die Ärzte. Obwohl es sich nur um eine vorläufige Studie handele und weitere Forschung die Arbeit noch untermauern müsse, seien die Ergebnisse bedenklich, so die Forscher. Über die möglichen Ursachen für diesen Zusammenhang machen die Forscher noch keine Angaben.
ddp/bdw ? Benjamin Eckenfels