Stürme über dem Meer helfen pflanzlichem Plankton, in den Ozeanen aufzublühen. Die starken Winde wälzen das Wasser um und bringen damit Phytoplankton und Nährstoffe an die Meeresoberfläche, sagen Nasa-Forscher. Je stärker, größer und schneller ein Sturm ist, desto mehr der mikroskopisch kleinen Meerespflanzen können anschließend prächtig gedeihen, haben Steven Babin von der Johns-Hopkins-Universität in Laurel und seine Kollegen mithilfe von Satellitendaten herausgefunden. Das berichtet die Nasa.
Die Wissenschaftler um Babin untersuchten insgesamt 13 Hurrikans, die zwischen 1998 und 2001 über den Nordatlantik fegten. Sie analysierten dabei die Farben der Meeresoberfläche und bestimmten daraus den Gehalt des grünen Pflanzenfarbstoffs Chlorophyll und so die Menge an Phytoplankton im Ozean. Selbst in sehr nährstoffarmen Gewässern blühten die Meerespflanzen nach den Stürmen für etwa zwei bis drei Wochen auf, ergaben die Untersuchungen. “Einige Teile des Ozeans sind wie Wüsten, weil es dort nicht genug Nährstoffe für viele Pflanzen gibt”, sagt Babin. “Ein Hurrikan wirbelt das Wasser auf, so dass Nährstoffe und Phytoplankton an die Oberfläche gelangen, wo sie mehr Sonnenlicht bekommen. Die Pflanzen können dann besonders gut gedeihen.”
Das Wachstum der winzigen Meerespflanzen beeinflusst auch das Erdklima und den Kohlenstoffkreislauf, erklären die Forscher. Die Menge des Phytoplanktons hat einen unmittelbaren Effekt auf die Menge an Kohlendioxid in der Atmosphäre. Wenn die Pflanzen wachsen, nehmen sie das Treibhausgas auf. Sterben sie ab, sinken sie mitsamt des absorbierten Kohlendioxids auf den Meeresgrund. So gelangt das Treibhausgas aus der Atmosphäre in die Tiefen der Ozeane. Die Stürme könnten damit große Auswirkungen auf das Klima haben, vermuten die Forscher.
ddp/bdw ? Cornelia Dick-Pfaff