Beim Pflanzenschutz durch Ameisen können auch Pheromone eine wichtige Rolle spielen, entdeckten nun die Wissenschaftler um Joachim Offenberg. Gemeinsam mit thailändischen Kollegen hatten sie im Ranong-Biosphären-Reservat in Süd-Thailand den Zusammenhang zwischen der Weberameise Oecophylla smaragdina, ihrer Mangroven-Wirtspflanze und einem für die Bäume schädlichen Käfer untersucht. Sie wählten hierfür Mangroven innerhalb und außerhalb des Ameisenterritoriums aus. Die Bäume innerhalb des Territoriums wurden regelmäßig von den Ameisen besucht, die diese dabei mit Duftmarkierungen an den Blättern versahen. Dabei geben die Insekten aus ihren Hinterleibsdrüsen Pheromone ab.
Käfer der Art Rhyparida wallacei vermieden in weiteren Experimenten solche markierten Blätter. Dieser Käfer ernährt sich üblicherweise von den Blättern des Mangrovenbaums und ist somit ein für die Weberameisen ungern gesehener Gast. Damit konnten die Wissenschaftler erstmals zeigen, dass die Ameisen-Duftmarken Schädlinge fernhalten können. Im Falle von Oecophylla smaragdina sind diese Signale sogar bis zu zehn Monate nachweisbar. Die Ergebnisse könnten neue Wege zur biologischen Schädlingsbekämpfung eröffnen, hoffen die Forscher.