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Trainierte Immunzellen geben Diabetes keine Chance

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Trainierte Immunzellen geben Diabetes keine Chance
Durch eine neue Therapie mit geschulten Immunzellen ist es amerikanischen Wissenschaftlern gelungen, Diabetes vom Typ 1 bei Mäusen zu heilen. Dabei unterzogen Kristin Tarbell und ihre Kollegen die Immunzellen einem Lernprozess, der den Zellen die Unterscheidung zwischen eigenem Organismus und einem Fremdkörper ermöglicht. Bisher wurde in der Diabetesforschung versucht, direkt gegen körpereigene Killerzellen vorzugehen, die Gewebe der Bauchspeicheldrüse zerstören. Über ihre Experimente berichtet die Forschergruppe von der Rockefeller-Universität in New York in der Fachzeitschrift Journal of Experimental Medicine (Ausgabe vom 7. Juni 2004).

Diabetes vom Typ 1 ist eine weitverbreitete Erkrankung, die meist bereits im Alter von unter zwanzig Jahren ausbricht. Es handelt sich hierbei um eine Autoimmunerkrankung : Das Immunsystem erkennt den Unterschied zwischen körpereigenem Gewebe und Fremdkörpern nicht mehr und greift daher den eigenen Organismus an. Im Falle von Diabetes vom Typ 1 zerstören sogenannte T-Killerzellen die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Insulin ist lebensnotwendig, um den aus der Nahrung aufgenommenen Zucker abzubauen. Noch gibt es keine direkten Therapiemöglichkeiten. Betroffene Patienten sind auf künstlich zugeführtes Insulin angewiesen.

Forscher versuchten bislang, direkt gegen die aggressiven Killerzellen vorzugehen. Kristin Tarbell und ihr Team haben jedoch einen neuen Ansatz entwickelt und an Mäusen getestet. Sie machten sich dabei die Kommunikation zwischen den verschiedenen Zellen des Immunsystems und dem Körper zunutze: So genannte T-Supressor-Zellen können die aggressiven Killerzellen daran hindern, das körpereigene Gewebe anzugreifen. Dazu müssen diese Suppressor-Zellen jedoch den eigenen Körper erkennen und den zerstörerischen Killerzellen zahlenmäßig überlegen sein, um diese zu unterdrücken.

In ihren Experimenten entnahmen die Forscher den Mäusen deshalb Suppressor-Zellen und vermehrten sie zusammen mit anderen Zellen der Mäuse. Anschließend spritzten sie das Material wieder in die jeweilige Maus zurück. Tatsächlich konnten ein Überschuss an derart geschulten Zellen verhindern, dass Bauchspeicheldrüsengewebe beschädigt wurde: Die behandelten Tiere zeigten keine weiteren Anzeichen von Diabetes.

Kathrin Lengfellner
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