Schmerzmittel wie der Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure schützen möglicherweise vor der Augenkrankheit Grauer Star. Das legen zumindest erste Ergebnisse eines britischen Forscherteams nahe. Demnach verhindern bestimmte Schmerzmittel die Bildung der Eiweißklumpen in der Augenlinse, die die Linsentrübung beim Grauen Star verursachen. Das teilt die Universität Reading in Großbritannien mit.
Der so genannte
Graue Star ist weltweit die häufigste Ursache für Erblindung. Über 90 Prozent der Fälle sind altersbedingt, selten können auch Strahleneinwirkung, Nebenwirkungen von Medikamenten, Diabetes mellitus oder eine Infektion eines ungeborenen Kindes im Mutterleib die Krankheit auslösen. Der Graue Star, auch Katarakt genannt, befällt die Linse im Auge. Darin befindet sich eine Flüssigkeit, in der verschiedene Substanzen gelöst sind.
Dazu gehören auch Eiweißstoffe, die mit zunehmendem Alter beginnen, sich zusammenzulagern. Dabei bilden sie feste, unlösliche Klumpen. Diese Klumpen reichern sich in der Linse an und trüben sie, so dass der Betroffene nicht mehr klar sehen kann. Unbehandelt führt diese Trübung zum vollständigen Verlust der Sehfähigkeit. Crabbe und seine Kollegen haben nun entdeckt, dass so genannte nicht-steroidale entzündungshemmende Substanzen (NSAIDs), zu denen neben Acetylsalicylsäure beispielsweise auch Ibuprofen gehört, diese Verklumpung verhindern können.
„Unsere Ergebnisse werden auch durch Untersuchungen bei Rheumatikern und Diabetikern gestützt, die solche Schmerzmittel einnehmen“, kommentiert Crabbe. Er schätzt, dass die Wirkstoffe das Auftreten der Augenkrankheit um bis zu 40 Prozent reduzieren könnten. Es sei jedoch zu früh, genauere Angaben zu machen.
ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel