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Wo im Gehirn das Gefühl des Bedauerns sitzt

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Wo im Gehirn das Gefühl des Bedauerns sitzt
Gefühle des Bedauerns entstehen in einer Hirnregion hinter der Stirn. Patienten mit Schädigungen dieses so genannten orbitofrontalen Cortex können kein Bedauern empfinden und schneiden daher in manchen Glücksspielaufgaben schlechter ab als Gesunde. Das berichten französische und italienische Forscher in der Fachzeitschrift Science (Bd. 304, S. 1167).

Bedauern hängt mit dem Gefühl der persönlichen Verantwortung für eine Entscheidung zusammen und unterscheidet sich dadurch von der Enttäuschung. Es entsteht, wenn ein Mensch den Erfolg seines Handelns mit dem vergleicht, was er mit diesem Tun gerne erreicht hätte. Wird Bedauern empfunden, wirkt sich dies auf zukünftige Entscheidungen aus: Diese werden so getroffen, dass weitere negative Konsequenzen möglichst vermieden werden.

Patienten mit Schädigungen des orbitofrontalen Cortex empfinden hingegen kein Bedauern und können daher aus den negativen Konsequenzen ihrer Handlungen nicht lernen, fanden Nathalie Camille und ihrer Kollegen vom Institut für Kognitionswissenschaften in Bron (Frankreich) mit einem Glücksspielexperiment heraus. Während des Experiments berichteten nur die gesunden Probanden darüber, Bedauern zu empfinden, wenn sie ihre Spielentscheidungen Geld kosteten. Dadurch gelang es ihnen, im Lauf des Experiments eine gewinnbringende Strategie zu entwickeln, während die hirngeschädigten Patienten am Ende Verluste erzielt hatten.

Der orbitofrontale Cortex scheint eine wichtige Rolle beim Empfinden von Verantwortung für die eigenen Handlungen zu spielen, schließen die Wissenschaftler aus den Ergebnissen. Dies sei nicht nur bei persönlichen, sondern auch bei einer Vielzahl von sozialen Entscheidungen von Bedeutung.

ddp/bdw ? Christine Amrhein
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