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Test soll Erfolg bei künstlichen Befruchtungen erhöhen

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Test soll Erfolg bei künstlichen Befruchtungen erhöhen
Ein einfacher Test kann die Erfolgsquote bei künstlichen Befruchtungen deutlich steigern. Das schließen amerikanische Wissenschaftler aus den Ergebnissen einer Studie, in der sie 200 Frauen während und nach einer künstlichen Befruchtung untersuchten. Je mehr ein Embryo dabei von einem bestimmten Eiweißstoff produzierte, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass er sich in der Gebärmutter einnistete. Eine Bestimmung der Menge des Proteins vor der Implantation könnte demnach helfen, die Embryonen mit den besten Chancen für eine Einnistung auszuwählen. Über die Ergebnisse der Forscher um Geoffrey Sher vom Sher-Institut für reproduktive Medizin in Las Vegas berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift „Nature“.

Bei der künstlichen Befruchtung werden die Ei- und die Samenzelle außerhalb des Körpers zusammengebracht. Bevor die entstandenen Embryonen in die Gebärmutter der Frau eingesetzt werden, bleiben sie noch eine gewisse Zeit in einer Nährlösung. Bereits während dieser Zeit produzieren sie das Protein HLA-G. Wissenschaftler vermuten, dass es die Abstoßungsreaktion im Körper der Mutter vermindern und so das Überleben des Embryos in der Gebärmutter verbessern soll.

Um zu untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Menge an freigesetztem HLA-G und der Überlebensfähigkeit des Embryos nach der Implantation gibt, analysierten die Forscher um Sher die Nährlösung von fast 600 Embryonen. Anschließend verglichen sie die enthaltene HLA-G-Menge mit dem Ausgang der künstlichen Befruchtung. Tatsächlich bestätigte sich der vermutete Zusammenhang: Embryonen, die überdurchschnittlich viel HLA-G produziert hatten, nisteten sich zu mehr als 70 Prozent in der Gebärmutter ein, während solche mit einem unterdurchschnittlichen HLA-G-Level nur in 22 Prozent der Fälle zu einer Schwangerschaft führten.

In Deutschland dürfen pro Zyklus der künstlichen Befruchtung maximal drei Embryonen erzeugt werden, die alle eingepflanzt werden müssen. Eine Vorauswahl ist daher verboten ? im Gegensatz zu vielen anderen Ländern. Sollte sich der Zusammenhang zwischen der HLA-G-Menge und dem Erfolg einer künstlichen Befruchtung in weiteren Untersuchungen bestätigen, stünde Reproduktionsmedizinern dort ein einfacher Test zur Verfügung, mit dem sie die vielversprechendsten Embryonen auswählen könnten. Damit, so hoffen die Forscher, könnte das momentan übliche gleichzeitige Implantieren mehrerer Embryonen vermieden werden, das häufig zu Mehrlingsschwangerschaften führt. Obwohl andere Wissenschaftler die Gültigkeit der Ergebnisse anzweifeln, ist Sher von seinem System so überzeugt, dass er bereits Embryonen vor dem Einpflanzen auf die HLA-G-Menge testet.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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