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Muschelschalen statt Milchprodukte für werdende Pinguinmütter

Erde|Umwelt

Muschelschalen statt Milchprodukte für werdende Pinguinmütter
Kurz vor der Eiablage fressen Pinguinweibchen Muschelschalen, um sich eine Extraportion Kalzium zu holen. Nur so können sie genügend Kalk für die extradicken Eierschalen produzieren, die ihre Eier vor dem Zerbrechen auf dem harten Untergrund schützen. Das haben amerikanische Biologen entdeckt, als sie mehr als 10.000 Eierschalen und die Ernährungsgewohnheiten argentinischer Magellanpinguine untersuchten. Über die Ergebnisse von Dee Boersma und ihren Kollegen berichtet die Universität von Washington.

Pinguine haben wenig Gelegenheit, weiches Nistmaterial zu suchen, da sie sich an Land nur sehr unbeholfen fortbewegen können. Sie brüten daher meistens auf dem harten Untergrund in Küstengebieten oder kleinen Erdhöhlen. Damit die Eier trotzdem nicht zerbrechen, sind sie besonders stabil gebaut: Die Wissenschaftler haben berechnet, dass die Kalkschale eines Pinguineis mehr als 50 Prozent dicker ist, als bei einem Ei dieser Größe zu erwarten wäre. Ähnlich verstärkte Eierschalen sind auch von Vögeln bekannt, die auf Felsen brüten oder ihre Eier ? wie Strauße oder die verwandten Nandus ? aus großer Höhe legen.

Um diese dicken Schalen produzieren zu können, brauchen die Pinguinweibchen besonders viel Kalzium, ein Spurenelement, das in ihrer natürlichen Umgebung nur begrenzt verfügbar ist. Auf der Suche nach der Kalziumquelle untersuchten Boersma und ihre Kollegen den Mageninhalt verstorbener Vögel und wurden fündig: Vor der Eiablage enthielten die Mägen der Weibchen deutlich mehr Muschelschalen als während des restlichen Jahres. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Kalzium im Verdauungstrakt der Vögel langsam aus den kalkhaltigen Schalen herausgelöst wird und so für den Aufbau der Eierschalen verwendet werden kann.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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