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Spielend das Selbstbewusstsein stärken

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Spielend das Selbstbewusstsein stärken
Kanadische Psychologen haben eine Reihe von Computerspielen entwickelt, die das Selbstwertgefühl heben sollen. “Wham!”, “EyeSpy: The Matrix” und “Grow your Chi” sind speziell darauf ausgerichtet, Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl zu helfen, ihr Selbstwertgefühl zu verbessern und Ablehnung aus der Umwelt leichter zu tolerieren. Die unterhaltsamen Spiele, die Mark Baldwin von der McGill-Universität und sein Team entworfen und programmiert haben, können im Internet unter der Adresse www.selfesteemgames.mcgill.ca ausprobiert werden. Das meldet die McGill-Universität in Montreal.

Bei “Wham!” gibt der Spieler zunächst seinen Vornamen und seinen Geburtstag an. In vier Feldern auf dem Bildschirm erscheinen dann in schneller Folge Namen und Geburtstage, die möglichst schnell mit dem Mauszeiger angeklickt werden sollen. Wird der eigene Name oder das eigene Geburtsdatum angeklickt, erscheint danach ein lächelndes Gesicht, bei anderen Daten ein neutrales oder schlecht gelauntes. So assoziiert der Spieler mit seinem Namen und seinem Geburtstag positive Reaktionen seiner Mitmenschen, was das Selbstwertgefühl hebt.

“EyeSpy: The Matrix” will dagegen erreichen, dass der Spieler lernt, soziale Ablehnungen aus der Umwelt zu ignorieren. Dazu soll er per Mausklick in einer Matrix aus 16 Gesichtern das einzige lächelnde Gesicht unter 15 finster dreinblickenden Gesichtern herauspicken. Auf diese Weise trainiert der Spieler, seine Aufmerksamkeit auf positive Reaktionen zu richten und negative zu ignorieren. “Grow your Chi” ist schließlich eine Kombination aus den beiden Ansätzen.

“Die drei Spiele sprechen grundlegende Denkprozesse an, die die Selbstachtung steigern”, sagt Baldwin. Sie können zwar keine Psychotherapie ersetzen, doch eignen sie sich durchaus, das Selbstwertgefühl zu stärken und Gefühle von Unsicherheit zu überwinden, ergaben erste Tests mit “Wham!” und “EyeSpy: The Matrix”. Mehr als 200 Probanden spielten entweder eines der Spiele oder ein ähnliches Spiel ohne die das Selbstwertgefühl hebenden Effekte. Tests der Selbsteinschätzung vor und nach dem Spiel ergaben, dass das positive soziale Feedback von “Wham!” im Vergleich zu dem “Placebo-Spiel” tatsächlich die Selbstakzeptanz verbesserte. Und “EyeSpye: The Matrix” machte die Spieler unempfindlicher gegen Zurückweisungen, ergaben die Experimente.

Die Versuche zu Wham! schildern Baldwin und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Psychological Science (Juli-Ausgabe). Ihre Forschungen zu EyeSpy: The Matrix werden die Psychologen in einer der kommenden Ausgaben der Fachzeitschrift Journal of Social and Clinical Psychology veröffentlichen.

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ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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