Garcia-Bellido und Collins beschreiben jetzt ein außergewöhnliches Fossil aus den berühmten Schiefern von Burgess, einer Lagerstätte in Kanada aus dem Erdzeitalter Kambrium, in der auch die Weichteile der versteinerten Tiere erhalten blieben. Die Schiefer sind etwas mehr als 500 Millionen Jahre alt und wurden nur wenige Millionen Jahre nach der kambrischen Explosion des Lebens abgelagert, als sich mehrzellige Tiere wie aus dem Nichts auf der Erde verbreiteten.
Das Exemplar des Gliederfüßers Marrella splendens wurde gerade in dem Moment versteinert, als es sich aus seiner alten Haut schälte. Der noch biegsame Kopf samt Schild und Fühlern ist dabei, sich durch eine Öffnung an der Vorderseite des alten Panzers zu quetschen, während der Rest des Körpers noch nicht befreit ist. Wie die Forscher schreiben, gehört Marella zu den häufigsten Fossilien aus der Burgess Shale. Bislang wurden 25.000 Exemplare der Art gefunden. Es überrascht also nicht, dass gerade ein Vertreter dieser Art mitten beim Akt des Häutens, der vermutlich nur wenige Minuten dauerte, versteinert wurde.
Marella gehörte zu den primitivsten Vertretern der Arthropoden und war vermutlich ein Vorläufer von Krustentieren, Trilobiten und Spinnentieren. Das lässt die Forscher vermuten, dass das Häuten sich schon früh in der Evolution der Arthropoden entwickelte.