Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Warum Vulkane im Winter häufiger ausbrechen

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Warum Vulkane im Winter häufiger ausbrechen
nn auf der Nordhalbkugel Winter ist, brechen Vulkane auf der ganzen Welt häufiger aus als während der Sommermonate. Das haben britische Wissenschaftler bei einer statistischen Analyse aller Vulkanausbrüche der vergangenen 300 Jahre entdeckt. Grund für diesen unerwarteten Zusammenhang sind nach Ansicht der Forscher globale Schwankungen des Meeresspiegels, die vom Nordwinter stärker beeinflusst werden als vom Winter auf der Südhalbkugel. Durch diese Schwankungen ändert sich der Druck des Wassers auf die Küstenregionen, was wiederum die Vulkanausbrüche auslösen kann. Über die Untersuchungen von Ben Mason und seinem Team von der Universität Cambridge berichtet der Online-Dienstder Fachzeitschrift “Science”.

Im Durchschnitt liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Vulkanausbruch während der nördlichen Wintermonate knapp 20 Prozent höher als während der anderen Jahreszeiten. In manchen Gebieten der Erde, beispielsweise bei den Vulkanen der pazifischen Randgebiete, steigt diese Wahrscheinlichkeit sogar um 50 Prozent an. Dabei sind Vulkane auf der Südhalbkugel der Erde genauso betroffen wie die auf der Nordhalbkugel. Alle bisher vermuteten Ursachen für Vulkanausbrüche, wie vorangegangene Erdbeben, eine hohe Belastung des Bodens durch heftigen Schneefall oder Ebbe-und-Flut-Zyklen, konnten dieses ungewöhnliche Muster nicht erklären, berichten die Wissenschaftler.

Bei ihrer Suche stießen Mason und seine Kollegen jedoch auf einen Zusammenhang zwischen dem globalen Wasserkreislauf und der Wahrscheinlichkeit für Vulkanausbrüche. Im Winter fällt ein Teil des weltweit zirkulierenden Wassers als Schnee oder Regen auf festes Land und fehlt für eine gewisse Zeit in der Wasserbilanz. Dadurch sinkt der Meeresspiegel leicht ab und der Druck des Wassers auf die Küstenregionen ändert sich. Das kann zu einer leichten Verformung der Landmassen führen, die ausreicht, Vulkanausbrüche auszulösen. Da die Nordhalbkugel mehr Landmasse besitzt als die Südhalbkugel, ist diese Deformation und damit die Wahrscheinlichkeit für einen Vulkanausbruch während des Nordwinters deutlich stärker ausgeprägt als während des Südwinters. Die Forscher hoffen nun, mithilfe ihrer Entdeckung die Vorhersagen für Vulkanausbrüche verbessern zu können.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Ach|sen|kreuz  〈[–ks–] n. 11; Math.〉 System mehrerer Geraden, die sich in einem Punkt schneiden u. ein Koordinatensystem bilden

♦ Di|plom|psy|cho|lo|ge  〈m. 17; Abk.: Dipl.–Psych.〉 Psychologe mit abgeschlossener Hochschulbildung

♦ Die Buchstabenfolge di|plo… kann in Fremdwörtern auch dip|lo… getrennt werden.

Buch|sta|ben|glei|chung  〈f. 20; Math.〉 Gleichung, in der zur allgemeineren Formulierung konstante u. variable Größen durch Buchstaben ausgedrückt werden

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige