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Blick aus dem Augenwinkel funktioniert nur mit intakten Augenmuskeln…

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Blick aus dem Augenwinkel funktioniert nur mit intakten Augenmuskeln…
Wer aus dem Augenwinkel eine rasche Bewegung wahrnimmt, wendet ruckartig den Kopf. Diesen Reflex hat der Mensch entwickelt, um prompt auf eventuelle Gefahren reagieren zu können. Für diese so genannte Orientierungsreaktion benötigt es kein bewusstes Hinschauen und daher im Grunde auch nicht die bewusste Steuerung der Augenmuskulatur. Dennoch muss die Funktion der Augenmuskeln dafür intakt ein, wie britische Forscher nun herausgefunden haben. Ihre überraschende Entdeckung schildern Daniel Smith und seine Kollegen von der Universität Nottingham in der Fachzeitschrift Current Biology (Bd. 14, Nr. 6, DOI 10.1016/j.cub.2004.04.035).

Die Psychologen untersuchten die Orientierungsreaktion einer Frau, deren Augenmuskeln von Geburt an beeinträchtigt waren und die ihre Augen daher nicht bewegen kann. Die fehlenden Augenbewegungen ersetzt sie durch ruckartige Kopfbewegungen, weshalb sie trotzdem lesen und ihre Umgebung voll wahrnehmen kann. Auch auf visuelle Hinweise wie zum Beispiel einen Pfeil reagiert sie völlig normal. Doch im Gegensatz zu Menschen, die ihre Augen bewegen können, ist sie nicht in der Lage, ihre Aufmerksamkeit reflexartig auf eine Bewegung am Rande des Gesichtsfeldes zu richten.

Bislang sind sich Forscher nicht sicher, wie Augenbewegungen und Aufmerksamkeitsreaktion genau zusammenhängen. Manche sind der Auffassung, dass beides unabhängig voneinander funktioniert. Andere denken dagegen, dass unbewusste reflexartige Reaktionen auf den selben Mechanismen beruhen wie das bewusste Bewegen der Augen. Eine intakte Augenmuskulatur scheint essenziell für die Entwicklung der Orientierungsreaktion zu sein, schließen die Forscher nun aus der Beobachtung der Patientin. Es reicht offenbar nicht, dass die für den Aufmerksamkeitsreflex zuständigen Hirnregionen intakt sind. Die Ergebnisse sprechen demnach für die Theorie, dass des Bewegen der Augen und unbewusste Reflexe eng zusammenhängen.

ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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