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Bakteriengift gegen spastische Lähmungen

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Bakteriengift gegen spastische Lähmungen
Das Nervengift Botox kann Kindern mit spastischen Lähmungen helfen, ihre Arme und Hände wieder besser zu bewegen. Eine Spritze mit dem Gift entspannt die verkrampften Muskeln, wodurch sich die Funktionen der oberen Extremitäten deutlich verbessern. Amerikanische Mediziner haben die Behandlung erstmals bei mehr als siebzig Kindern getestet. Über ihre Ergebnisse berichteten L. Andrew Koman vom Brenner Kinderkrankenhaus in Winston-Salem auf der Jahrestagung der Amerikanischen Akademie für Kinderheilkunde in San Francisco.

Die so genannte infantile Zerebralparese wird durch eine Verletzung des sich entwickelnden Zentralen Nervensystems während oder kurz nach der Geburt verursacht. Es handelt sich um eine meist spastische Störung des Nerven- und Muskelsystems. Das Gehirn sendet falsche Signale an die Muskeln in den Armen und Beinen. Die Folge sind komplexe Bewegungsstörungen, so dass die Betroffenen Schwierigkeiten mit den einfachsten Alltagsaufgaben wie Anziehen oder Zähneputzen haben.

Koman und sein Team verabreichten insgesamt 73 Kindern mit infantiler Zerebralparese eine Spritze mit Botox oder einem Placebo. Bei den Patienten, die das Nervengift erhalten hatten, verbesserten sich die Beschwerden deutlich stärker als bei den nur mit dem Scheinmedikament behandelten Kindern. Ein bis zwei Tage nach den Injektionen gingen die Symptome bereits merklich zurück. In einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten ? je nach Ausprägung der Krankheit ? musste die Behandlung wiederholt werden. Doch im Laufe der Zeit brauchten viele der Kinder seltener eine Wiederholungsspritze, und zum Teil konnte sogar vollständig auf die Injektion verzichtet werden.

Die Behandlung sei zudem gut mit anderen Therapien kombinierbar, sagte Koman. So können die Kinder, wenn sich die Muskeln entspannt haben, zum Beispiel mit einem Training der geschwächten Muskeln beginnen. Die einzige Nebenwirkung seien Schmerzen an der Einstichstelle.

ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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