Bereits ein leichter Eisenmangel kann offenbar die Gedächtnisleistung beeinträchtigen. Bei jungen Frauen, die über 16 Wochen hinweg Eisen als Nahrungsergänzung zu sich genommen hatten, verbesserten sich unter anderem die Aufmerksamkeit, das Kurzzeit- und das Langzeitgedächtnis. Das haben amerikanische Forscher herausgefunden, berichtet die Federation of American Societies for Experimental Biology.
Laura Murray-Kolb von der
Pennsylvania State University in University Park und ihre Kollegen testeten die kognitiven Leistungen von mehr als 100 Frauen im Alter von 18 bis 35 Jahren. Die Teilnehmerinnen wurden in drei Gruppen eingeteilt: Entweder sie waren ausreichend mit
Eisen versorgt, litten an leichtem Eisenmangel oder an Blutarmut und starkem Eisenmangel. Bei den Tests waren Frauen mit leichtem Eisenmangel zwar genauso schnell wie Frauen mit genügend Eisen, aber sie machten mehr Fehler. Teilnehmerinnen mit Blutarmut schnitten nicht nur schlechter ab, sie brauchten außerdem länger für die Lösung der Aufgaben.
Nach dem ersten Gedächtnistest verordneten die Wissenschaftler den Probandinnen über vier Monate hinweg eine tägliche Eisendosis von 60 mg oder ein Placebo. Nach diesen 16 Wochen absolvierten die Frauen die gleichen Aufgaben ein weiteres Mal. Die Nahrungsergänzung konnte die kognitiven Leistungen entscheidend verbessern, fanden die Forscher. Die Aufgaben zu Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Lernen wurden nicht nur besser, sondern auch schneller gelöst. Selbst ein geringer Eisenmangel hatte demzufolge schon einen negativen Einfluss auf die Testleistungen der Frauen. Gleichzeitig zeige die Studie erstmals, dass eine zusätzliche Versorgung mit Eisen diesem Effekt bei jungen Frauen entgegenwirkt, sagen die Forscher.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff