Ein internationales Forscherteam hat in Südafrika die bislang ältesten Perlenketten der Welt gefunden. Der Fund legt nahe, dass bereits der Steinzeitmensch vor 75.000 ein ausgeprägtes Modebewusstsein zeigte. Über die Entdeckung berichten Christopher Henshilwood von der Universität Bergen und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Science (Bd. 304, S. 404).
In der südafrikanischen
Blombos-Höhle entdeckten die Wissenschaftler in einer etwa 75.000 Jahre alten Erdschicht zu Perlen verarbeitete Schneckengehäuse. In einzelnen Ansammlungen mit bis zu 17 Perlen, die sich jeweils in Form und Farbe ähneln, fanden die Forscher insgesamt 41 Gehäuse kleiner Schnecken. Die etwa erbsengroßen Schalen waren alle mit einem kleinen Loch versehen worden und wiesen deutliche Gebrauchsspuren auf, was auf eine Verwendung als Perlenschmuck deutet. Die Gehäuse der einzelnen Haufen könnten jeweils zu einem Schmuckstück gehört haben, vermuten die Forscher.
Die Perlen aus Schneckengehäusen sind etwa 30.000 Jahre älter als alle bisher gefundenen Schmuckstücke. Damit sind sie ein wichtiger Beweis dafür, dass sich modernes, menschliches Verhalten wie der Gebrauch äußerlich erkennbarer Symbole und modischen Schmucks bereits über die mittlere Steinzeit hinweg entwickelt hat. Bisher nahmen Forscher eher an, dass dies plötzlich geschah, als der frühe Mensch von Afrika nach Eurasien gelangte.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff