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Hunger in den Kriegsjahren ließ Brustkrebsrisiko später ansteigen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Hunger in den Kriegsjahren ließ Brustkrebsrisiko später ansteigen
Frauen haben ein bis zu fünfzig Prozent höheres Risiko für Brustkrebs, wenn sie in ihrer Jugend eine schwere Hungersnot durchleiden mussten. Das haben Wissenschaftler aus den Niederlanden in einer Studie an 15.000 Frauen herausgefunden. Als Grund für den Zusammenhang vermuten die Forscher durch die Mangelernährung bedingte Störungen beim Aufbau des Hormonsystems. Über ihre Ergebnisse berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift “ Journal of the National Cancer Institute (Bd. 96, S. 539).

In dem ungewöhnlich harten Winter 1944/45 litten in den von Deutschland besetzten Niederlanden viele Menschen an Hunger. Die gesundheitlichen Folgen sind bis heute zu spüren, zeigten Sjoerd Elias von der Universität in Utrecht und seine Kollegen. Die untersuchten Frauen waren bereits in den Achtziger Jahren danach befragt waren, wie sie diese Zeit überstanden hatten und wurden bis ins Jahr 2000 wissenschaftlich begleitet. Bei Frauen, die in diesen Jahren Hunger leiden mussten, fanden die Forscher ein rund fünfzig Prozent höheres Brustkrebsrisiko. Betroffen waren vor allem Frauen, die in diesem Hungerwinter zwischen zwei und neun Jahre alt waren oder die nie ein Kind bekommen hatten.

Warum die Mangelernährung zu einem höheren Krebsrisiko führt, sei noch unklar, schreiben die Forscher. So genannte endokrine Systeme, die zum Beispiel für die Bildung der weiblichen Geschlechtshormone wichtig sind, könnten in dieser Extremsituation in Mitleidenschaft gezogen werden. Diese Systeme entwickeln sich bei jungen Mädchen genau in der beschriebenen Zeit. Es sei naheliegend, dass sie sich bei einer schlechten Ernährungslage nicht so ausbilden könnten, wie sie im späteren Leben auch bei einer hohen Kalorienzufuhr gebraucht wurden, mutmaßen die Forscher.

ddp/bdw ? Karin Otzelberger
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