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Schnelltest entlarvt resistente Bakterien in nur wenigen Stunden

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Schnelltest entlarvt resistente Bakterien in nur wenigen Stunden
Innerhalb weniger Stunden kann ein neuer Schnelltest aufdecken, ob eine Infektion durch antibiotikaresistente Bakterien verursacht wird oder nicht. Während herkömmliche Tests, bei denen von den verdächtigen Mikroben Kulturen angelegt werden müssen, mehrere Tage dauern, kommt die neue Technik ohne die langwierige Vermehrung der Bakterien im Brutschrank aus: Ein spezielles Eiweiß sendet schon bei Anwesenheit einiger weniger Mikroben Licht aus und macht sie so sichtbar. Eine britische Biotech-Firma hat diese Technik, mit der ursprünglich nach Biowaffen gesucht wurde, weiterentwickelt, berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift “Nature”.

Bislang werden Bakterien zur Überprüfung möglicher Resistenzen auf Nährmedien gegeben, die neben Nährstoffen auch Antibiotika enthalten. Haben sich die Mikroben nach einigen Tagen auf einem solchen Nährmedium vermehrt, sind sie resistent gegen das Antibiotikum. Im Gegensatz dazu verkürzt der neue Test der Wissenschaftler um Bill Mullen von der Firma Acolyte Biomedica in Porton Down die Wartezeit auf wenige Stunden: Die verdächtigen Mikroben werden in eine Flüssigkeit gegeben, die kleine magnetische Kügelchen enthält. Diese Kügelchen sind mit Antikörpern beschichtet, die an die Bakterien andocken und sie so an der Oberfläche der Kugeln festhalten.

Mit einem Magneten können dann die Kügelchen samt der daran klebenden Bakterien eingesammelt werden. Anschließend werden sie in ein Gefäß gegeben, das das Antibiotikum Methicillin enthält. Nach einigen Stunden, in denen der Wirkstoff alle bis auf die resistenten Keime abtötet, wird der Mischung ein bestimmtes Enzym hinzugefügt, das in Anwesenheit lebender Zellen zu leuchten beginnt. Ein Aufleuchten der Lösung ist also ein eindeutiger Beweis für resistente Bakterien. Mullen plant, den neuen Test ab Mai dieses Jahres in einigen Krankenhäusern zu testen.

Immer mehr Bakterien vom Typ Staphylokokkus aureus können mit herkömmlichen Antibiotika nicht mehr bekämpft werden. Auch die neueste Waffe, der seltene Wirkstoff Methicillin, kann den Mikroben nichts mehr anhaben. Das kann besonders in Krankenhäusern zu großen Problemen führen, da Infektionen mit diesen so genannten Supererregern sehr ansteckend und dadurch kaum noch kontrollierbar sind. Die Identifizierung resistenter Erreger ist daher zur Eindämmung der Infektionen sehr wichtig.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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