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Explosion der Dialekte

Geschichte|Archäologie Gesellschaft|Psychologie

Explosion der Dialekte
Die Zahl gesprochener Dialekte wächst schneller als je zuvor. Dazu tragen besonders Einwanderer bei, die Elemente ihrer eigenen Muttersprachen in die Sprache ihres Gastlandes einfließen lassen und so Wortschatz und Aussprache verändern. Mit dieser Entdeckung zerstreuen Linguisten die Befürchtung, die Sprachlandschaft werde durch die zunehmenden Globalisierung stark verarmen. Über die Entstehung und die Auswirkungen der neuen Dialekte berichten Sprachforscher diese Woche auf einer internationalen Konferenz an der Universität von Newcastle.

Dialekte zeigten neben der geographischen Herkunft auch immer schon die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder Schicht. Das wird nach Ansicht der Sprachforscherin Karen Corrigan von der Universität Newcastle auch weiterhin so bleiben. Die schnelle derzeitige Sprachentwicklung verschiebe jedoch die Schwerpunkte: Während viele alte, überlieferte Dialekte verschwinden, weil sich die früher strikt getrennten sozialen Schichten immer mehr miteinander vermischen, bilden sich aus dem gleichen Grund ständig neue Sprachvariationen. Mittlerweile gibt es nach Angaben der Sprachforscher ein Vielfaches mehr an Dialekten als noch vor 50 Jahren.

Anders als ihre traditionellen Vorgänger unterliegen diese neuen Dialekte jedoch einer ständigen Veränderung und werden nicht mehr von Generation zu Generation weitergegeben ? hauptsächlich deshalb, weil Kinder nicht mehr zwangsläufig am gleichen Ort bleiben wie ihre Eltern und auch nicht unbedingt ähnliche Berufe ergreifen. Auch die Medien tragen nach Ansicht von Judy Pearsall vom Verlag Oxford University Press dazu bei, dass sich die Sprache heute schneller entwickelt als je zuvor. Besonders das Fernsehen verbreite häufig eigentlich nur lokal verwendete Dialektausdrücke, die dann im ganzen Land übernommen werden.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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