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Die unerwünschen Hinterlassenschaften russischer Atomsatelliten

Astronomie|Physik

Die unerwünschen Hinterlassenschaften russischer Atomsatelliten
Mehr als 100.000 Tröpfchen eines Gemischs aus flüssigem Natrium und Kalium umkreisen die Erde in einer Höhe von 850 bis 1000 Kilometern ? ein tödliches Erbe aus der Sowjetzeit, berichtet der Internet-Dienst Space.com. Die Substanz diente als Kühlmittel für Atomreaktoren von sowjetischen Aufklärungs-Satelliten.

31 der Satelliten mit dem Namen Rorsat wurden zwischen 1967 und 1988 in die Erdumlaufbahn gebracht. Mit einer großen, von einem Atomreaktor betriebenen Radarschüssel spionierten diese Satelliten die Meere aus. Als sie 1988 eingemottet wurden, schoss man die Atomreaktoren in eine höhere Umlaufbahn, so dass sie erst in einigen hundert Jahren wieder in die Erdatmosphäre eintreten werden. Dabei trat allerdings bei 16 der Satelliten insgesamt 165 Kilogramm flüssiges Reaktorkühlmittel in Form kleiner Tröpfchen aus. Die größten dieser Tröpfchen können eine Größe von fünf bis sieben Zentimetern erreichen, die meisten sind allerdings kleiner.

Weltraum-Experten gehen davon aus, dass die Natrium-Kalium-Tröpfchen eine ähnliche Bedrohung für bemannte und unbemannte Raumschiffe darstellen wie anderer Weltraumschrott der gleichen Größenordnung, zum Beispiel abgesplitterter Lack von Raumschiffen oder Kupfernadeln von Kommunikationsexperimenten der US Air Force. Es sei allerdings möglich, dass die Tröpfchen radioaktiv seien, berichtet space.com.

Wie anderer Weltraumschrott werden Verteilung und Menge der Tröpfchen von Radar-Stationen überwacht. Raumfahrt-Experten befürchten, dass bald eine kritische Grenze von Schrotteilchen in niedrigen Erdorbits erreicht ist. Selbst wenn in Zukunft die Entstehung neuer Teilchen vermieden werde, wird sich die Zahl der Partikel wahrscheinlich durch Kollisionen langsam weiter erhöhen wird.

Ute Kehse
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