Ein aus Schlangengift extrahierter Eiweißstoff kann besonders widerspenstige Blutflecken aus Textilien entfernen. Mit dem Enzym präparierte Flecken waren nach der Wäsche deutlich blasser als unbehandelte, zeigten amerikanische Chemiker in Waschversuchen. Ihre Experimente schilderten Ryan Guillory und Mandar Khanal von der Universität Whittier auf dem 227. Nationalen Treffen der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft in Anaheim.
Das Gift der
Agkistrodon piscivorous conanti enthält ein Enzym, das die Blutgerinnung verhindert. Dieses Protein isolierten die Chemiker und behandelten damit in weißem Baumwollstoff eingetrocknete Blutflecken. Den giftigen Fleckentferner ließen sie über Nacht einwirken und wuschen die Stoffproben am nächsten Tag mit herkömmlichem Waschmittel in einer handelsüblichen Waschmaschine. Das Enzym ging den hartnäckigen Flecken offenbar an den Kragen: Vorbehandelte Blutreste waren nach dem Waschen weniger deutlich zu sehen als Vergleichsflecken, die ohne Giftbehandlung gewaschen worden waren, ergaben erste Versuche.
Die Chemiker probierten in ihren Experimenten verschiedene Möglichkeiten der Fleckenbehandlung aus. So veränderten sie etwa die Konzentrationen des Enzyms und die Einwirkzeiten. Die Daten dieser Versuche müssen noch ausgewertet werden. In weiteren Versuchen soll unter anderem noch getestet werden, ob das Schlangengift-Enzym besser mit kaltem oder warmem Wasser funktioniert. Für die Entfernung von Blutflecken aus Textilien gibt es zahlreiche Tricks, darunter die Behandlung mit Wasserstoffperoxid, Sodawasser oder Gallseife. Doch besonders hartnäckige Flecken auf empfindlichen Textilien sind immer noch kaum spurlos zu beseitigen.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff