hervorrufen. Im Darm der Mücke angekommen, vermehren sich die Erreger über verschiedene Zwischenstufen. Beißt die Mücke dann das nächste Tier oder einen Menschen, gelangen die Parasiten über die Speicheldrüsen der Insekten in das Blut des Gestochenen, wo sie die gefürchteten Fieberschübe auslösen können.
Das Immunsystem der Mücke erkennt die Parasiten zwar, wenn sie im Darm ankommen, kann aber nur einen Teil von ihnen eliminieren. Offensichtlich sind daran zwei Gene der Moskitos schuld, entdeckten jetzt die Heidelberger Forscher: Werden nämlich die Gene CTL-4 und CTL-MA2 ausgeschaltet, tötet das Immunsystem der Mücke mehr als 90 Prozent der Erreger. Daraus folgern die Wissenschaftler, dass diese beiden Gene die Informationen für zwei Proteine enthalten, die die Parasiten normalerweise vor dem körpereigenen Verteidigungssystem schützen. Neben den beiden Schutzgenen konnten die Forscher noch ein weiteres wichtiges Gen identifizieren, das jedoch die entgegengesetzte Wirkung hat: LRIM1 enthält die Information für eine wirksame Waffe gegen die Erreger.
Die Ergebnisse der Heidelberger könnten den Kampf gegen Malaria in neue Bahnen lenken: Statt wie bisher nach Medikamenten zu suchen, die das Eindringen der Erreger in den menschlichen Körper verhindern, könnten die Parasiten möglicherweise schon in der Mücke unschädlich gemacht werden, schreibt Studienleiter Fotis Kafatos. Sowohl das Ausschalten der Schutzgene als auch die Verstärkung des nun bekannten Waffenarsenals der Insekten böten dazu vielversprechende Möglichkeiten. Pro Jahr erkranken schätzungsweise 300 Millionen Menschen an der Tropenkrankheit, bei etwa 1 Million verläuft die Krankheit tödlich.