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Bei der letzten Eiszeit froren die Menschen von Südamerika bis Alaska

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Bei der letzten Eiszeit froren die Menschen von Südamerika bis Alaska
Zumindest die letzte Eiszeit war kein lokal begrenztes, sondern ein globales Ereignis: Als nahezu die ganze Nordhalbkugel unter einem dicken Eispanzer verschwand, waren auch große Teile der südlichen Hemisphäre von Gletschern bedeckt. Das zeigen neue Altersbestimmungen an Geröllhalden, die von Gletschern in den südamerikanischen Anden hinterlassen wurden, berichtet ein Team von Geologen um Michael Kaplan von der Universität von Wisconsin in der Fachzeitschrift Geological Society of America Bulletin (Band 116, S. 308).

Dass es Eiszeiten sowohl auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel der Erde gab, wussten Geologen seit langem aufgrund der Spuren, die von den Eismassen hinterlassen wurden. Die Gletscher verschoben bei ihren Wanderungen große Mengen an Gesteinsbrocken, Sand und Ton. Nach dem Abschmelzen des Eises blieben deshalb typische Geröllhalden ? so genannte Moränen ? zurück. An ihnen konnten Geologen bislang allerdings nur erkennen, wo eine Vereisung stattgefunden hatte ? nicht jedoch, wann.

Mit einer neuen Methode bestimmte ein Forscherteam um Michael Kaplan nun den genauen Zeitpunkt der Eiszeit. Diese Methode basiert darauf, dass die Erdoberfläche ständig von energiereichen Teilchen aus dem Weltall getroffen wird und dadurch die Sauerstoffatome in den Quarzmolekülen von Sand und Geröll chemisch verändert werden. Aus der Menge an Isotopen ? wie die veränderten Atomkerne genannt werden ? in einer bestimmten Bodenprobe ist zu erkennen, seit wann der Boden kosmischer Strahlung ausgesetzt war.

Da das Geröll der Moränen erst nach dem Abschmelzen der Eismassen von der Strahlung getroffen wurde, konnten Kaplan und seine Kollegen berechnen, dass die Vereisung der Anden vor 16 000 Jahren endete. Dasselbe Alter haben Moränen aus Nordamerika. Offensichtlich fanden demnach die letzten Eiszeiten auf der nördlichen und der südlichen Hemisphäre zur selben Zeit statt. Nach Ansicht der Forscher zeigen diese Ergebnisse, dass Eiszeiten durch Faktoren ausgelöst werden, durch die das Klima auf dem ganzen Planeten abkühlt. Kaplan und seine Kollegen glauben, ihre Arbeit werde auch dazu beitragen, die aktuelle Veränderung des Weltklimas besser zu verstehen.

ddp/bdw ? Thomas Kappe
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