Sternschnuppen sind nicht nur etwas für Romantiker: Auch Kometenforscher warten sehnsüchtig auf die nächtlichen Leuchterscheinungen. Die Forscher können nämlich aus dem Licht auf die chemische Zusammensetzung der Kometen- oder Asteroidentrümmer schließen. Das berichten Forscher um Asta Pellinen-Wannberg vom Schwedischen Institut für Weltraumphysik in Kiruna jetzt im Fachblatt Geophysical Research Letters (Bd. 31, doi: 10.10129/2003GL018785, 2004).
Pellinen-Wannberg und ihre Kollegen nahmen im November 2002 die Leoniden mit Messgeräten unter die Lupe, die eigentlich der Beobachtung von Polarlichtern dienen. Der Meteorschauer, der regelmäßig im November auf die Erde niedergeht, stammt vom Kometen Tempel-Tuttle. Die Forscher verfolgten die Bahn eines Meteors von seinem Eintritt in die Atmosphäre bis zu seinem Verglühen. Sie konnten dabei erstmals nachweisen, dass der Kometenstaub flüchtige Substanzen, darunter auch Wasser, enthält.
Bislang waren Planetenforscher davon ausgegangen, dass die Teilchen aus dem Schweif von Kometen ihre flüchtigen Elemente und Verbindungen schon vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre verlieren. Die Forscher um Pellinen-Wannberg führen das Vorhandensein von Wasser darauf zurück, dass die Kometenteilchen noch nicht besonders lange um die Sonne kreisen. Die Menge von Wasser, die die Erde durch Sternschnuppen aufnimmt, sei aber unerheblich.
Ute Kehse