Alle Testteilnehmer waren bereit, den zur Verfügung gestellten Gegenstand schon für sehr wenig Geld zu verkaufen. Ein deutlicher Unterschied bestand jedoch im Kaufverhalten: Die Probanden, die sich bei den Filmausschnitten geekelt hatten, boten nur sehr wenig Geld dafür. Dagegen wollten die Teilnehmer, bei denen der Film Trauer ausgelöst hatte, ihn unbedingt haben und waren bereit, deutlich mehr Geld dafür auszugeben. Bei beiden Gruppen sei das Kauf- und Verkaufverhalten mit den unterschiedlichen, durch die Emotionen unbewusst gesetzten Ziele zu erklären, schreiben die Forscher.
Um Abscheu und Ekel zu entgehen, versuchen Menschen, ihre Umgebung zu verändern, während sie gleichzeitig misstrauisch Neuem gegenüber stehen, erklären die Forscher das typische Verhalten. Sie sind also bereit, ihr Eigentum für einen geringen Preis zu verkaufen, schrecken aber davor zurück, Neues zu erwerben und werden folgerichtig dafür auch nicht viel Geld ausgeben. Trauer dagegen löst den Drang aus, die gesamte direkte Umgebung zu verändern, mit der Folge, dass Besitz schnell und billig verkauft wird und als Ersatz neue Dinge, auch zu hohen Preisen, eingekauft werden. Die Studie zeige, dass auch Gefühle, die gar nichts mit der Kauf- oder Verkaufsituation zu tun haben, finanzielle Entscheidungen beeinflussen kann. Die Stimmungslage sollte daher bei der Untersuchung des Konsumverhaltens mit berücksichtigt werden.