Eine neue Technik hält Einmalhandschuhe keimfrei: Mikrokügelchen auf der Oberfläche setzen bei Kontakt mit Licht oder Feuchtigkeit ein Gas frei, das schädliche Mirkoorganismen wie Bakterien und Pilze abtötet. Die Handschuhe sollen in Krankenhäusern und lebensmittelverarbeitenden Betrieben eingesetzt werden und dafür sorgen, dass sich Keime nicht verbreiten können. Das schreibt der amerikanische Wissenschaftler Michael Barza in der Fachzeitschrift Clinical Infectious Diseases (Ausgabe vom 15. März).
Die neuen Handschuhe sehen genauso aus wie die herkömmlich verwendeten Vinyl- oder Latexvarianten und fühlen sich auch so an. Das von der Beschichtung freigesetzte
Chlordioxid ? mit dem beispielsweise auch Trinkwasser keimfrei gehalten wird ? bildet eine desinfizierende Mikroatmosphäre auf der Oberfläche der Handschuhe. Diese tötet effektiv verschiedene Arten von Mikroorganismen, darunter E. coli, Staphylokokken, Salmonellen und sogar Viren und Pilze. Dabei ruft es nach Angaben von Barza keinerlei Hautirritationen hervor.
Die Beschichtungstechnik könne nicht nur Handschuhe, sondern auch medizinische Geräte und Instrumente keimfrei machen, schreibt der Wissenschaftler von der Tufts University in Boston. So könnten beispielsweise Infektionen durch Katheter vermieden werden ? eine häufige Komplikation bei stationären Behandlungen. Das Gas habe, verglichen mit antibakteriellen Seifen und Putzmitteln, noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil: Es führe nicht zur Bildung von so genannten Superkeimen, die gegen den Wirkstoff resistent sind.
ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel