Eine mögliche Alternative ist die Gewinnung und Analyse von DNA des Fötus aus dem Blut der Mutter. Während der Schwangerschaft gelangen Zellen und auch Zellbruchstücke wie beispielsweise so genannte freie DNA über die Plazenta vom kindlichen Blutkreislauf in den der Mutter. Eine Untersuchung dieser freien fötalen DNA wird jedoch meistens dadurch erschwert oder sogar verhindert, dass nur ein sehr geringer Anteil des aus dem mütterlichen Blut isolierbaren Erbguts vom Kind stammt. Ravinder Dhallan und seine Kollegen von der Biotechnik-Firma Ravgen in Columbia (USA) haben jetzt jedoch eine Methode entwickelt, mit der sie den Anteil der kindlichen Erbsubstanz stark erhöhen können: Neben einer schonenderen Entnahme und Aufbereitung des Bluts setzen die Forscher der Probe zusätzlich Formaldehyd zu.
Die Chemikalie stabilisiert die mütterlichen Blutzellen, so dass die darin enthaltene DNA eingeschlossen bleibt und bei der anschließenden Analyse nicht mit erfasst wird. Gleichzeitig stoppt das Formaldehyd bestimmte Verdauungs-Enzyme, die bei der herkömmlichen Aufarbeitung einen Teil der DNA des Fötus zersetzen. Mit dieser Methode gelang es den Wissenschaftlern, den Anteil der kindlichen Erbsubstanz von durchschnittlich 7 auf mehr als 25 Prozent zu erhöhen. Damit sei der Grundstock für die Entwicklung eines für Mutter und Kind völlig ungefährlichen Bluttests gelegt, schreiben die Wissenschaftler.