Ein neuartiger Typ von Sonnenschutzmittel soll mithilfe von DNA vor gefährlichen Hautveränderungen schützen. Eine äußerlich aufgetragene Lösung mit kurzen, sehr speziellen Erbgutstückchen namens pTT aktiviert den natürlichen Reparaturmechanismus der Hautzellen. Das zeigen Versuche mit Mäusen, berichtet ein niederländisch-amerikanisches Forscherteam in der Fachzeitschrift PNAS (Online-Vorabveröffentlichung, doi/10.1073/pnas.0306389101).
David Goukassian von der Boston University School of Medicine und seine Kollegen behandelten die Haut haarloser Mäuse mit pTT in einem speziellen Lösungsmittel. Die Nager waren gentechnisch so verändert, dass bei ihnen der natürliche Reparaturmechanismus, der normalerweise bei einer Schädigung des Erbguts aktiv wird, nicht mehr funktionierte. Nach der Behandlung bestrahlten die Forscher die Tiere mit UV-Licht: Trotz des Gendefekts konnten die DNA-Stückchen die Aktivität der hauteigenen Schutzmechanismen ankurbeln. Die Erbgutfragmente verstärken offenbar die Reparaturrate der Zellen, so dass durch schädliche UV-Strahlung entstehende Mutationen und die daraus resultierende Tumorbildung verringert wurden.
Auch bei Menschen, deren Reparaturmaschinerie durch einen Gendefekt nicht einwandfrei funktioniert, könnte pTT den Schutzapparat in Gang setzen, hoffen die Forscher. So könnten die DNA-Fragmente bei gefährdeten Personen das Krebsrisiko durch die UV-Strahlung der Sonne deutlich reduzieren.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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