Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Forscher: 2050 werden weit mehr Menschen hungern als heute

Erde|Umwelt

Forscher: 2050 werden weit mehr Menschen hungern als heute
In fünfzig Jahren könnten Hunger und Elend in der Welt weit größere Ausmaße annehmen als heute. Das ist die düstere Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsökologen David Pimentel. Alle beteiligten Faktoren deuteten darauf hin, dass die heute bereits schlechte Lage sich weiter verschlimmern werde, warnt der Wissenschaftler von der Cornell-Universität in Ithaca. Seine Thesen wurden auf der Jahrestagung der amerikanischen Wissenschaftsgesellschaft AAAS in Seattle vorgestellt.

Aktuell leidet knapp die Hälfte der 6,3 Milliarden Menschen auf der Welt unter Mangelernährung. Das sei in der Geschichte der Menschheit nie da gewesen, sagt Pimentel. Der Ökologe sieht mehrere beunruhigende Trends, die das Elend weiter vergrößern könnten. Zum einen werde die Zahl der Menschen bei der derzeitigen Wachstumsrate der Weltbevölkerung die 12 Milliarden-Marke in fünfzig Jahren erreicht haben. Gleichzeitig nehme jedoch die wertvollste Ressource ab: kultivierbares Land. Jährlich verliere die Menschheit durch Bodenerosion mehr als 10 Millionen Hektar Kulturfläche. Im vergangenen Jahrzehnt habe sich die Pro-Kopf-Fläche weltweit um 20 Prozent verringert.

Mehr als 99,8 Prozent menschlicher Nahrung kommt aber vom Land. Zwar haben die Ernteerträge von Getreide, der Hauptnahrungsquelle des Menschen, seit 1985 leicht zugenommen. Doch dies reiche nicht annährend aus, um mit dem rapiden Wachstum der Menschheit Schritt zu halten, so Pimentel. Eine doppelt so große Menschheit wie heute würde die schwindenden Reserven des Planeten wie fruchtbares Land, Trinkwasser und fossile Brennstoffe verstärkt strapazieren. Dass mangelernährte Menschen anfälliger für Krankheiten sind, würde das Elend weiter verschlimmern, prognostiziert der Forscher.

„Der einzige Weg, das wachsende Ungleichgewicht zwischen der Zahl der Menschen und der vorhandenen Nahrungszufuhr umzukehren, ist die Ressourcen wie kultivierbares Land, Frischwasser und Brennstoffe aktiv zu schützen“, sagt Pimentel. Außerdem sollten ökologisch unbedenkliche Anbaumethoden für eine höhere Nahrungsproduktion entwickelt werden.

ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Reiz|mit|tel  〈n. 13〉 1 anregender, belebender, leistungssteigernder chem. Stoff, der bes. auf das Zentralnervensystem einen Reiz ausübt, z. B. Koffein, Alkohol, Gewürze 2 〈fig.〉 Mittel, um jmdn. zu reizen, zu verlocken … mehr

Gall|mil|be  〈f. 19; Zool.〉 winzige Milbe, die Pflanzenzellen ansticht, durch Ausscheidungen deren Inhalt verflüssigt u. ihn aussaugt, worauf die Pflanze mit Bildung von Gallen reagiert: Tetrapodili

pro|ben  〈V. t.; hat〉 üben ● ein Theaterstück ~ [<lat. probare … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige