Kotaro Yoshimura und seine Kollegen von der Universität von Tokio hoffen nun, mit ihrer neuen Methode dieses Problem umgehen zu können: Sie reichern im abgesaugten Fett die enthaltenen Fettstammzellen an und spritzen den Frauen etwa 300 bis 400 Milliliter einer Mischung dieser Stammzellen mit normalem Fettgewebe in die Brust. Die Stammzellen sollen dafür sorgen, dass sich dort neue Fettzellen und gleichzeitig auch neue Blutgefäße bilden, die das verpflanzte Gewebe versorgen. So könne das neue Brustgewebe besser überleben, sagt Yoshimura. Die erste Operation nach der neuen Methode hat er bereits durchgeführt, weitere 30 sollen nach Erteilung der Zulassung erfolgen.
Während einige seiner Kollegen eher skeptisch sind, halten andere den Ansatz für sehr vielversprechend. So fordert beispielsweise der plastische Chirurg Adam Katz von der Universität von Virginia mehr Tierversuche und Tests an anderen Körperstellen, bevor die Methode für Brustvergrößerungen zugelassen wird. Sein Kollege Marc Hedrick von der Universität von Kalifornien ist dagegen sicher, dass Fettstammzellen in Zukunft auch für den Aufbau von Muskeln oder Knochen eingesetzt werden können. Bislang ist jedoch nicht genau bekannt, wie und in welchem Ausmaß die Zellen das Wachstum von Blutgefäßen verbessern können.