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Trotz Sauerstoff und Kohlenstoff: Kein Leben auf "Osiris"

Astronomie|Physik

Trotz Sauerstoff und Kohlenstoff: Kein Leben auf "Osiris"
Erstmals haben Astronomen in der Atmosphäre eines extrasolaren Planeten die lebenswichtigen Elemente Sauerstoff und Kohlenstoff entdeckt. Der Planet HD 209458b, dem die Forscher den provisorischen Namen Osiris gegeben haben, ist aber eine heiße Version des Riesenplaneten Jupiter und trägt deshalb vermutlich kein Leben, berichten Forscher um Alfred Vidal-Madjar vom Institut d?Astrophysique de Paris in einer der nächsten Ausgaben der Fachzeitung Astrophysical Journal Letters.

Osiris umkreist 150 Lichtjahre von der Erde entfernt einen sonnenähnlichen Stern im Abstand von nur sieben Millionen Kilometern. Als Folge davon ist seine Oberfläche 1000 Grad Celsius heiß, wodurch Wasserstoff aus seiner Atmosphäre verdampft, wiesen die Forscher um Vidal-Madjar im vergangenen Jahr nach. Jetzt entdeckten sie mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble, dass der Planet von einer baseballförmigen Hülle aus Sauerstoff und Kohlenstoff umgeben ist. Die beiden Elemente werden offenbar von dem gewaltigen Wasserstoff-Wind mitgerissen, fanden die Forscher bei ihren Messungen heraus.

Osiris ist für die Astronomen schon ein alter Bekannter: Er war der erste Planet außerhalb des Sonnensystems, der seinen Stern von der Erde aus gesehen bei jedem Umlauf eine Zeitlang verdeckt, der erste, bei dem eine Atmosphäre entdeckt wurde und der erste, bei dem der Wasserstoff-Wind gefunden wurde.
Die Existenz von Sauerstoff und Wasserstoff in der Atmosphäre ist im Prinzip nicht überraschend. Auch Jupiter und Saturn enthalten diese Elemente, allerdings nicht in elementarer Form, sondern nur als Verbindungen wie Wasser oder Methan. Bei Osiris herrschen offenbar so extreme Bedingungen, dass die Moleküle auseinander gerissen werden.

Vidal-Madjar und seine Kollegen spekulieren, dass von Riesenplaneten, die ihrer Sonne noch näher kommen, nur der nackte Kern übrig bleibt. Möglicherweise haben die erdähnlichen Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars ein ähnliches Schicksal erlitten: Planetenforscher gehen davon aus, dass sie ihre ursprünglichen Atmosphären durch den starken stellaren Wind der jungen Sonne verloren haben. Die heutigen Atmosphären stammen von Kollisionen der Planeten mit Kometen und Asteroiden.

Ute Kehse
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