Osiris ist für die Astronomen schon ein alter Bekannter: Er war der erste Planet außerhalb des Sonnensystems, der seinen Stern von der Erde aus gesehen bei jedem Umlauf eine Zeitlang verdeckt, der erste, bei dem eine Atmosphäre entdeckt wurde und der erste, bei dem der Wasserstoff-Wind gefunden wurde.
Die Existenz von Sauerstoff und Wasserstoff in der Atmosphäre ist im Prinzip nicht überraschend. Auch Jupiter und Saturn enthalten diese Elemente, allerdings nicht in elementarer Form, sondern nur als Verbindungen wie Wasser oder Methan. Bei Osiris herrschen offenbar so extreme Bedingungen, dass die Moleküle auseinander gerissen werden.
Vidal-Madjar und seine Kollegen spekulieren, dass von Riesenplaneten, die ihrer Sonne noch näher kommen, nur der nackte Kern übrig bleibt. Möglicherweise haben die erdähnlichen Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars ein ähnliches Schicksal erlitten: Planetenforscher gehen davon aus, dass sie ihre ursprünglichen Atmosphären durch den starken stellaren Wind der jungen Sonne verloren haben. Die heutigen Atmosphären stammen von Kollisionen der Planeten mit Kometen und Asteroiden.